BBI: Flugrouten können Stadt aussparen
Die neuen Flugrouten beim künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg in Schönefeld müssen nicht, wie von der Flugsicherung vorgesehen, zwangsläufig zum Teil über die Stadt führen.
Bei Lufthansa und Air Berlin hieß es am Mittwoch, man werde jede Entscheidung zu den Routen akzeptieren. Denkbar ist deshalb auch, dass die Routen komplett um die Stadt herum geführt werden.
Ein Experte verwies darauf, dass die Flugsicherung die Routen vor allem nach den Kriterien „sicher, geordnet und flüssig“ festlege. Der Lärmschutz fließe erst anschließend in die Diskussion ein. Hier will sich auch der Senat einschalten. Wenn der Nutzen nachgewiesen sei und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmten, könne man auch einen Umweg um die Stadt herum akzeptieren, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Andere Umwege im Luftverkehr seien viel teurer. So dürfe rund die Hälfte der Schweiz nicht überflogen werden – aus militärischen Gründen.
Lufthansa und Air Berlin verweisen darauf, das auch sie daran interessiert seien, möglichst wenig Lärm zu erzeugen. Lufthansa rüstet jetzt für einen Millionenbetrag die Triebwerke ihrer Boeing-737-Flotte so um, dass sich der Krach fast halbieren soll. Und Air Berlin darf nach eigenen Angaben als weltweit bisher einzige Gesellschaft ein neues Satellitennavigationssystem nutzen, das den Landeanflug erleichtern und dadurch indirekt erheblich leiser machen kann.
Wie berichtet, hat die Deutsche Flugsicherung für den neuen Flughafen Routenmodelle ausgearbeitet, die im Süden der Stadt zu einer größeren Lärmbelastung als bisher führen würden. Festgelegt werden die Routen aber erst durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung.