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Air Berlin hofft auf bessere Zeiten.

© ddp

Flugverbindungen: Neue Direktflüge nach Dubai, Miami und Mombasa

Ab November bietet Air Berlin neue Interkontinentalverbindungen an. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hofft, dass auch die Lufthansa bald mehr Direktflüge anbieten wird.

Die Fluggesellschaft Air Berlin eröffnet mit Beginn des Winterflugplans am 1. November drei neue Interkontinentalverbindungen von Tegel nach Dubai, Miami und Mombasa. Laut Flughafendirektor Rainer Schwarz wird damit das für den Start des BBI gesetzte Ziel von zwölf Langstrecken bereits ein Jahr vor der Eröffnung des neuen Airports in Schönefeld erreicht. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit geht davon aus, dass auch die Lufthansa ihre zögerliche Haltung gegenüber Berlin überdenken wird. Das heutige Richtfest für den neuen, nach Willy Brandt benannten Flughafens sei „ein Meilenstein“, sagte Wowereit. Es reiche aber nicht, „ein schönes neues Gebäude“ zu errichten. Die Region müsse auch die Chance haben, sich am internationalen Wettbewerb um die besten Verbindungen zu beteiligen. Berlin biete künftig alle Voraussetzungen für ein Luftverkehrs-Drehkreuz. Dabei habe sich Air Berlin in den vergangenen Jahren als „verlässlicher Partner“ erwiesen. So habe sich die Investition, die Terminalkapazität in Tegel trotz der mit der BBI-Eröffnung anstehenden Schließung noch einmal zu erweitern, „mehr als gelohnt“.

Man könne nicht auf den neuen Flughafen warten, sondern müsse das bereits vorhandene Potential nutzen“, so Air-Berlin-Chef Joachim Hunold. Ab November wird ein bisher in München stationierter Airbus A330 zusätzlich nach Tegel verlegt. Dann gibt es wöchentlich drei Flüge nach Dubai und zwei nach Miami. Der kenianische Ferienort Mombasa wird jeweils donnerstags angesteuert.

Die Verlegung des Großraumjets zeige, dass Berlin im Wettbewerb der Wirtschaftsmetropolen bestehen kann, betonte Flughafen-Geschäftsführer Schwarz. Die Stationierung bedeute 120 zusätzliche Arbeitsplätze und rund zehn Millionen Euro an jährlichem Kaufkraftzuwachs für die Hauptstadtregion.

Insbesondere um eine Verbindung nach Dubai war seit Jahren gerungen worden. Der dortigen Fluggesellschaft Emirates werden zusätzliche Landerechte in Deutschland wegen der Konkurrenz zur Lufthansa bisher verweigert. Mit den Air-Berlin-Flügen habe man jetzt eine Lösung gefunden, „die uns auch das Bundesverkehrsministerium nicht mehr verleiden kann“, so Schwarz. Er rechnet auch mit einem starken Incoming-Geschäft unter anderem durch arabische Gesundheits-Touristen, die sich in deutschen Kliniken behandeln lassen.

Für die neuen Verbindungen haben die Berliner Flughäfen gemeinsam mit Berlin-Partner, der Berlin Tourismus Marketing GmbH und den Hauptstadt-Hotels ein Unterstützungspaket geschnürt. So verzichtet der Flughafen laut Schwarz wie bei allen neuen Langstrecken in der Anlaufphase auf einen Teil der Entgelte, die innerhalb von drei Jahren degressiv auf die Normalhöhe steigen. Und die Hotels lassen auswärtige Crews für einen begrenzten Zeitraum kostenlos übernachten.

Bereits in diesem Sommer hat Air Berlin das Angebot ab Tegel um zwölf europäische Ziele erweitert. Seit Beginn dieses Monats wird der Flughafen als Drehkreuz genutzt. Bei gut 650 Nonstopflügen zu 71 Zielen wurde die Gesamtzahl der wöchentlichen Umsteigeverbindungen auf 6000 verdoppelt. Die Zahl der Umsteigepassagiere ist bereits um 50 Prozent gestiegen, sagte Joachim Hunold.

In der Tatsache, dass sich auch Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber zum Richtfest in Schönefeld angesagt hat, sieht Klaus Wowereit „ein deutlichen Zeichen“ für einen beginnenden Kurswechsel bei der größten deutschen Fluggesellschaft. Die Lufthansa erkenne die strategische Bedeutung des neuen Berliner Flughafens, so der Regierende Bürgermeister. Die Aktivitäten der Konkurrenz würden sie veranlassen, „früher oder später andere Schwerpunkte zu setzen“, wenn sie sich kein Geschäft entgehen lassen wolle.

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