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Berlin: Förderverein bei Gericht registriert: Bußgelder kommen auch der Kita zugute

Kaum eine Schule kommt heutzutage noch ohne einen Förderverein aus, der die durch die prekäre Finanzsituation entstandenen Defizite der Bezirke ausgleicht. Im Kitabereich hat sich eine solche Institution bisher nicht so durchgesetzt.

Kaum eine Schule kommt heutzutage noch ohne einen Förderverein aus, der die durch die prekäre Finanzsituation entstandenen Defizite der Bezirke ausgleicht. Im Kitabereich hat sich eine solche Institution bisher nicht so durchgesetzt. In der größten Kita-Anlage Tempelhofs am Mariendorfer Damm, wo in drei Einrichtungen auf einem Gelände am Volkspark rund 500 Kinder betreut werden, haben dennoch vor gut drei Jahren Eltern den Verein "S.O.S. für Kita-Kids" gegründet.

Anders als an Schulen sind Eltern bei den staatlichen Kitas durchaus zögerlicher, einem Förderverein beizutreten. Dabei spielt vor allem eine Rolle, dass man für die Kitas ohnehin schon einen Beitrag - abhängig vom Einkommen bis zu 560 Mark - zahlen muss, während der Schulbesuch unentgeltlich ist. Oder sie haben ihre Kinder nicht in den städtischen Einrichtungen untergebracht, sondern in den Kinderläden freier Träger, deren Prinzip auf dem Engagement der Eltern basiert. Diese Erfahrung hat auch die Vereinsvorsitzende Katharina Göbel bei ihrer Arbeit für den Mariendorfer Förderverein gemacht: "Es ist relativ schwierig, Leute zu aktivieren." Inzwischen gibt es 40 Mitglieder, neben den Eltern sind Erzieherinnen und die Kita-Leiterinnen engagiert.

Seit kurzem ist der gemeinnützige Verein, der auch regelmäßig Flohmärkte auf dem Kita-Gelände organisiert, beim Amtsgericht Tiergarten und dem Finanzamt für Fahndung und Strafsachen registriert und kann deswegen wie andere gemeinnützige Organisationen von Bußgeldern profitieren. Kürzlich gab es erstmals 1800 Mark.

Unterstützung bekommt der Verein auch bei den hauptsächlich regionalen Unternehmen, die dann beispielsweise beim Kita-Sommerfest als Sponsoren auftreten. Mit den Spenden kann der Verein den Kitas dann manches besorgen, was wegen der Sparmaßnahmen sonst nicht angeschafft werden könnte. So konnte er extra-robuste Dreiräder, die mehr als 850 Mark das Stück kosten und die Dauerbelastung in einer Kita über etliche Jahre aushalten, zur Verfügung stellen. Als nächstes soll die Außenanlage mit Tischen und Bänken verschönert werden.

sik

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