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Berlin: Förderverein wirbt für Schloss-Spenden

In 30 Shopping-Centern wirbt der „Förderverein Berliner Schloss“ um Spenden zum Wiederaufbau des Stadtschlosses im Zentrum der Hauptstadt. Die bundesweite Wanderausstellung wird jeweils neun Tage zu sehen sein, wie der Vereinsvorsitzende Wilhelm von Boddien gestern ankündigte.

In 30 Shopping-Centern wirbt der „Förderverein Berliner Schloss“ um Spenden zum Wiederaufbau des Stadtschlosses im Zentrum der Hauptstadt. Die bundesweite Wanderausstellung wird jeweils neun Tage zu sehen sein, wie der Vereinsvorsitzende Wilhelm von Boddien gestern ankündigte. Bis zum 12. Juli können sich die Berliner in den Arkaden am Potsdamer Platz über das künftige Humboldt-Forum informieren – unter dem Motto „Mach Geschichte“ .

Neben schriftlichen Informationen zeigt eine Bildhauerin in einer Steinmetzwerkstatt, wie Kapitelle und andere Schmuckelemente der historischen Fassade des Hohenzollernbaus für den Neubau gefertigt werden. Der Förderverein hofft, dass die Schau etwa zwölf Millionen Menschen beim Einkaufen erreicht. Neben Berlin wird in Hamburg, Essen, München, Köln, Dresden und im Shoppingzentrum des Braunschweiger Schloss-Neubaus um Spenden gebeten. Die Kosten dieser Aktion zugunsten des Berliner Stadtschlosses werden auf über 500 000 Euro geschätzt, der Förderverein will sich mit 100 000 Euro beteiligen.

Der Förderverein hat sich zum Ziel gesetzt, mit 80 Millionen Euro Spendengeldern die Rekonstruktion der barocken Fassade zu finanzieren. Derzeit lägen über neun Millionen Euro in der Spendenkasse, sagte Boddin. „Feste Zusagen“ eingerechnet seien es insgesamt 16,4 Millionen Euro. „Wie sonst sollen wir das Geld zusammenkriegen, wenn wir nicht zu den Leuten gehen?“. Notfalls wollen der Bund und das Land Berlin einspringen, sollte der Förderverein sein ehrgeiziges Ziel verfehlen. Deren Vorsitzender Boddin ist aber zuversichtlich, dass – ähnlich wie bei der Frauenkirche in Dresden – die Spenden kräftiger fließen, wenn der Bau erst begonnen hat. Eineinhalb Jahre vor Baubeginn sei man besser aufgestellt als die Dresdner Frauenkirche zum entsprechenden Zeitpunkt.

Enttäuscht zeigte sich Boddien vom Berliner Senat: Am Rande des Schlossplatzes sollte ein Informationszentrum, die „Humboldt-Box“, über das Projekt informieren und jährlich eine halbe Million Besucher anlocken. Wegen der vielen Absperrungen und Baukräne sei auf der künftigen Baustelle für das Stadtschloss und für die Verlängerung der U-Bahnlinie 5 nicht genug Platz, hatte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher Anfang Juni mitgeteilt. Der Senat sucht jetzt nach alternativen Standorten für die Informationsausstellung. Im Gespräch ist das nahe Kronprinzenpalais. Tsp/ddp

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