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Der Karikaturist Klaus Stuttmann mit einem Selbstporträt.

© Kitty Kleist-Heinrich

Fragen  an Klaus Stuttmann: "Ich bin nicht ängstlicher geworden nach Charlie Hebdo"

Der Karikaturist des Tagesspiegels, Klaus Stuttmann, beantwortete nach seinem Auftritt im Salon Leserfragen.

Wie heißt der Stoff, die Droge oder das Getränk, das Ihnen immer wieder zu diesen raschen, glänzenden Geistesblitzen verhilft?

(Elisabeth Schrader-Sumser, Schöneberg)
Das bleibt natürlich mein Geheimnis. Sonst könnte dann ja jeder/jede daher- kommen und Karikaturen im Tagesspiegel zeichnen. So viel sei immerhin verraten: Der Stoff ist flüssig, manchmal weiß, manchmal rot.

Gibt es für Sie echte Tabuthemen (Mohammed, Charlie Hebdo etc.)?
(Bettina Moegelin, Zehlendorf)

Mich über Opfer lustig machen. Minderheiten denunzieren. Nach unten treten. Mohammed ist eigentlich kein Tabu, aber persönlich habe ich nichts gegen ihn. Nur gegen die Fanatiker unter seinen Anhängern hab ich was. Und die sind erst recht kein Tabu für mich.

Hat sich an Ihrer Arbeit mit politischen Themen nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo etwas geändert? Sind Sie ängstlicher geworden? Trauen Sie sich noch alles?

(Wolf-Eberhard Fahle, Zehlendorf)

Ich bin nicht ängstlicher geworden nach Charlie Hebdo. Ich war schon 2006 nach den dänischen Mohammed- Karikaturen und eigenen Erfahrungen nachdenklicher geworden. Und trauen tue ich mir alles zu, was sich meine

Redaktion traut.

Welches politische Ereignis der letzten zwei Jahre hat Sie als Karikaturist am meisten herausgefordert?
(Hildegard Verlage, Charlottenburg)

Gaza-Krieg, IS, Terror-Anschläge, Ukraine, Griechenland, Flüchtlingsdrama …

Was schätzen Sie: Wie viele verschiedene Köpfe von bekannten Persönlichkeiten können Sie spontan, also ohne Vorlage, zeichnen?
(Alan Benson, Wannsee)

Merkel, Merkel, Merkel.

Gibt es irgendeinen Sachverhalt der Weltgeschichte oder aktuellen Politik, zu denen Ihnen nichts einfallen würde?
(Ulrich Thom, Charlottenburg)

Keine Ahnung, was da noch kommt als Weltgeschichte. Aber manchmal ist einem schon mehr zum Kotzen zumute als zum Zeichnen. Aber wie heißt es dann immer so schön? Es muss!

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