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Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) bleibt locker.

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Frank Henkel und der BER: Das Muffensausen des Innensenators

Beim BER reden alle über den Regierenden. Doch was sagt Frank Henkel? Weder ja noch nein! Ein Kommentar

Ein Kommentar von Gerd Appenzeller

Geschenkt, dass Flughafenchef Karsten Mühlenfeld als Ingenieur besser ist denn als Kommunikator. Schließlich bekam er den Job, um den Flughafen fertig zu bauen, nicht, um über ihn zu sprechen. Er ist jedenfalls der Erste, der die Probleme Schönefelds größer und nicht kleiner darstellt, als sie sind. Gravierender ist das Verhalten der Vertreter Berlins im Aufsichtsrat, vor allem das von Frank Henkel. Dass der CDU-Mann sich bei Mühlenfelds Wahl der Stimme enthielt, war sein gutes Recht. Dass er aber auch bei der Abstimmung über die nächste Ausbaustufe des BER weder Ja noch Nein sagte und sich an der Debatte dazu im Gremium nicht beteiligte, ist eine schwache Vorstellung.

Henkel sei, so ist zu hören, sauer gewesen, weil er von jüngsten Problemen auf der Baustelle zu spät erfahren habe. Eher wirkt sein Verhalten so, als mache er sich im Vorfeld der nächsten Wahl einen schlanken Fuß. Wer zur nötigen Erweiterung vom BER keine Meinung hat, kann dann sagen, er habe sich frühzeitig von der Bauruine in Schönefeld distanziert. Während der Brandenburger Landtag die nötigen Mittel für den Baufortschritt genehmigt hat, steht dieser Beschluss im Abgeordnetenhaus noch aus – und das geht nicht nur Henkel, sondern auch Michael Müller an. Im Politjargon nennt man so etwas Muffensausen.

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