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Berlin: Französischer Dom soll ab Frühjahr saniert werden Am Gendarmenmarkt drängt Anwohner-Initiative auf Baubeginn

Mitte. Netze sollen das Schlimmste verhindern: Sie umspannen seit August dieses Jahres Teile der Fassade und Verzierungen des Französischen Doms.

Mitte. Netze sollen das Schlimmste verhindern: Sie umspannen seit August dieses Jahres Teile der Fassade und Verzierungen des Französischen Doms. Denn das historische Gebäude aus dem Jahre 1784 bröckelt. Auch ein Baugerüst wurde angebracht und ein Zaun aufgestellt. Doch gearbeitet wird dahinter nicht; die Bauverwaltung spricht nun davon, dass die Arbeiten im Frühjahr beginnen könnten.

Anrainer und Geschäftsleute vom Gendarmenmarkt sorgen sich deshalb um das Erscheinungsbild des historischen Platzes. „Der Berliner Gendarmenmarkt hat eine einmalige Aura und darf nicht verkommen“, betont Ada WithakeScholz. Sie ist die Vorsitzende des Vereins „Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes“ und betreibt ein Restaurant im Französischen Dom. „Eigentlich sollten längst die Bauarbeiten beginnen“, sagt die Geschäftsfrau, „aber bisher ist nichts passiert“. Sie befürchtet, im Winter könnten an dem Bauwerk noch mehr Schäden entstehen.

Anwohner und Gewerbetreibende wollen jetzt eine Bürgerinitiative gründen und beispielsweise mit Hilfe von Spenden die Sanierung des Französischen Doms beschleunigen. Unterstützung bekommt die Initiative von Prominenten, die am Gendarmenmarkt wohnen oder arbeiten. Ada Withake-Scholz hat in den vergangenen Wochen viele angeschrieben. Die ehemalige Berliner Justizsenatorin Lore Maria Peschel-Gutzeit, der ADAC- Chef Wolf Wegener oder DGB-Vorsitzender Dieter Scholz hätten darauf positiv reagiert, sagt die Restaurant-Chefin.

„Sie alle lieben diesen wunderbaren Platz, deshalb wollen sie ein Zeichen setzen und helfen“, so Withake-Scholz. Sechs Millionen Euro sind nötig, um die Schäden zu beseitigen, ist aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zu erfahren. Nicht nur das Mauerwerk muss ausgebessert werden, auch ein neuer Nässeschutz und Dämmmaterial sei durch Spezialfirmen anzubringen, sagt Petra Reetz, Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung: „Wir wissen, wie nötig die Sanierung ist.“ Deshalb wurden ab Mai die Bauplanungsunterlagen erstellt. Jetzt müsse gemeinsam mit Vertretern der Kulturverwaltung über Reihenfolge der Arbeiten und über die Finanzierung beraten werden. Die Sprecherin geht davon aus, dass im Frühjahr die Sanierung des Gebäudes beginnt. bey

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