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Kultur am Ku'damm. Seit 1950 besteht das Maison de France mit dem Institut français und dem Kino Cinema Paris.

© Mike Wolff

Französisches Kulturzentrum in Berlin: Maison de France schließt doch nicht

Das Maison de France am Kurfürstendamm wird nicht verkauft, der Umzug in die Botschaft am Pariser Platz ist vom Tisch. Das gab der französische Außenminister Laurent Fabius bekannt.

Das französische Kulturzentrum im Maison de France am Ku'damm muss doch nicht schließen. Die französische Botschaft in Berlin bestätigte dem Tagesspiegel am Dienstag: „Das Haus wird nicht verkauft.“ Kurz darauf äußerte sich auch Außenminister Laurent Fabius in Paris: „Ich habe entschieden, das Institut français in Berlin im Gebäude des Maison de France auf dem Kurfürstendamm zu erhalten.“ Es solle „weiter vollständig seine Rolle im Dienste der Verbreitung der französischen Kultur in Berlin spielen“.

Die Betriebsrätin des Hauses mit rund 50 Mitarbeitern, Nathalie Lakotta, zeigte sich über die Wendung überrascht und erfreut. Nach dem Besuch einer Delegation des Außenministeriums im Dezember war zunächst offen geblieben, wie es weitergeht.

Im Frühjahr 2013 hatte der französische Botschafter Maurice Gourdault-Montagne angekündigt, das Gebäude an der Ecke Uhlandstraße solle aus Kostengründen verkauft werden und das seit 1950 bestehende Kulturzentrum in die französische Botschaft am Pariser Platz umziehen.

Dagegen gab es zahlreiche Proteste von Künstlern, Prominenten und Kommunalpolitikern in der City West. Eine Online-Petition fand mehr als 14 000 Unterstützer.

Nach Ansicht der Betriebsrätin ist der Verkauf gescheitert, weil das Gebäude nicht zum gewünschten Preis habe veräußert werden können. Der Wert wurde auf zehn bis 20 Millionen Euro geschätzt.

Außerdem wäre Kulturbetrieb bei der Verlagerung in die Botschaft durch die dortigen Sicherheitsbestimmungen zu stark eingeschränkt worden, sagte Lakotta.

Zum Maison de France gehört das Cinema Paris, das die Berliner Yorck-Kinogruppe seit 20 Jahren betreibt. Deren Sprecherin Katja Schubert zeigte sich erleichtert und freute sich über den „großen Zuspruch“ für die Unterschriftensammlung im Internet. Yorck-Chef Georg Kloster hatte bereits vor Monaten betont, er wolle das auf französische Filme mit deutschen Untertiteln spezialisierte Kino „natürlich“ fortführen.

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