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Berlin: Frau stach auf Freund ein: viereinhalb Jahre Gefängnis

„Zu alt, zu dick, zu hässlich“, warf ihr der 45-jährige Mann an den Kopf. Da griff sie in der gemeinsamen Wohnung in Friedrichshain zum Küchenmesser.

„Zu alt, zu dick, zu hässlich“, warf ihr der 45-jährige Mann an den Kopf. Da griff sie in der gemeinsamen Wohnung in Friedrichshain zum Küchenmesser. Aus Verärgerung stach die 39-jährige Joanna K. „einmal in seine linke Körperhälfte“. Für ihren Lebensgefährten kam jede Hilfe zu spät. Das Landgericht sprach die Frau gestern des Totschlags schuldig und verhängte viereinhalb Jahre Gefängnis. Durch die massiven Beschimpfungen sei die angetrunkene Frau provoziert worden, hieß es. Die Richter gingen von einer verminderten Schuldfähigkeit aus.

Das Paar lebte seit September 2008 zusammen. Hinter Joanna K. lagen zwei gescheiterte Ehen. Sie hatte auf Harmonie gehofft, nach ihrer Schilderung aber wurde die Beziehung ein Desaster. Immer wieder sei es zum Streit um Geld oder wegen der Eifersucht des Mannes gekommen. „Einmal schlug er mich grün und blau“, hatte die geständige Mutter von zwei Kindern vor Gericht erklärt. Die Beziehung sei ein Auf und Ab zwischen Liebe und Streit, Alkohol und Versöhnung gewesen, hieß es im Urteil.

Am Abend des 1. Juni 2009 eskalierte der Streit. Die Angeklagte habe den Beleidigungen ein Ende setzen, sich einmal behaupten wollen, befanden die Richter. Nach dem Stich war die Frau zu Nachbarn gelaufen, um Hilfe zu holen. Sie habe durch die Tat auch ihr eigenes Leben zerstört, hieß es im Urteil. K.G.

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