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Berlin: Fred Hürst, Hotelchef

Wieder zwölf Prozent mehr BerlinGäste in den 668 Betten seines Fünf-Sterne- Hauses, dem Grand Hyatt am Potsdamer Platz. Das freut Fred Hürst, den Mann aus dem Aargau mit einer typisch eidgenössischen Hotelier-Karriere: Kochlehre, Hotelfachschule Lausanne, Jobs bei Interconti, Mövenpick und Hyatt in Genf, Abidjan, Kairo und Köln.

Wieder zwölf Prozent mehr BerlinGäste in den 668 Betten seines Fünf-Sterne- Hauses, dem Grand Hyatt am Potsdamer Platz. Das freut Fred Hürst, den Mann aus dem Aargau mit einer typisch eidgenössischen Hotelier-Karriere: Kochlehre, Hotelfachschule Lausanne, Jobs bei Interconti, Mövenpick und Hyatt in Genf, Abidjan, Kairo und Köln. Untadelig leger gewandet, fröhlich und sprachgewandt, wie ein „großer netter Junge“.

Heute verantwortet er die Region „Central Europe“ im weltweiten Hyatt-Emperium mit Häusern in Hamburg, Köln, Mainz, Warschau, ab Herbst auch in Zürich. Hürst wird dann Herr über 3148 Betten, 80 Millionen Euro Umsatz und 1240 Mitarbeiter sein. Das Haus in Berlin, das Flaggschiff in Deutschland, besticht durch ein ästhetisch unterkühltes Design – und Kunst allerorten (auch da!). „Ein Life-Style-Produkt“, so der stolze Hausherr, das sein Angebot heraushebt, aber nicht jedem gefällt. Filmstar Goldie Hawn, erinnert Hürst, wollte im Foyer umkehren: Das Haus war ihr zu wenig „Neuschwanstein“. Mit seinem Charme konnte er sie doch noch umstimmen.

Berlin hat für den Schweizer „ein unglaubliches Flair“. Er könnte nach Zürich zurückkehren, aber die Hürsts haben sich für diese Stadt entschieden. Wirtschaftlich sei Berlin eine „starke Herausforderung“. Erst jetzt werde der Einbruch nach 2001 wieder aufgeholt – gut 21 Millionen Euro soll der Umsatz erreichen. Als Vorsitzender der ERFA- Gruppe, der 18 Berliner Fünf-Sterne- Hotels, setzt Hürst für die Zukunft vor allem auf Kongresse. Die seien wirtschaftlich besonders interessant: Pro Euro für das Hotel bleiben im Schnitt weitere zwei Euro in der Stadt. Aber der Wettbewerb sei hier besonders heftig. Der mangelhafte „Luft-Anschluss“, so Hürst, sei für Berlin nicht hilfreich.

Hürst engagiert sich als Beirat und Gastgeber bei der Hauptstadtinitiative, beim „Art Forum“ und bei „Partner für Berlin“. Die Berlinale hat ihr Hauptquartier und ihre VIP-Lounge in seinem Haus. Das bringt viel Presse und Reputation.

Wie geht es weiter? Hyatt und Hürst denken über neue Häuser in Prag und Riga nach und prüfen neben Frankfurt und München sogar – etwas östlich vom Standort Berlin. Die Hauptstadt soll aber Regierungssitz von Hyatt-Central Europe bleiben. Es gilt für Hürst der Satz: Was für Berlin gut ist, ist auch für seine Spitzenhotels gut.

Heik Afheldt war Herausgeber von „Handelsblatt“, „Wirtschaftswoche“ und Tagesspiegel.

Fred Hürst (54) ,

ist Generaldirektor des Grand Hyatt

Berlin und leitet

für Hyatt die Region Zentraleuropa mit

Häusern in

Deutschland, der Schweiz und Polen.

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