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Berlin: Freie Universität setzt G-8-Kritiker vor die Tür

An der Freien Universität (FU) gibt es Streit. Das Präsidium der FU ist offenbar nicht bereit, eine Veranstaltungsreihe anlässlich des bevorstehenden G-8-Gipfels in einigen ihrer Räume zu dulden.

An der Freien Universität (FU) gibt es Streit. Das Präsidium der FU ist offenbar nicht bereit, eine Veranstaltungsreihe anlässlich des bevorstehenden G-8-Gipfels in einigen ihrer Räume zu dulden. Neben dem Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, Oskar Lafontaine, will auch die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, an den geplanten Podiumsdiskussionen teilnehmen.

Professoren und Studenten des politikwissenschaftlichen Otto-Suhr-Instituts hatten für kommende Woche zahlreiche Politiker und Experten in den Henry-Ford-Bau eingeladen. Dabei sollte im Vorfeld des Gipfeltreffens in Heiligendamm über die Wirtschaftspolitik der Industriestaaten debattiert werden. Der frühere FU-Professor Elmar Altvater zeigte sich nun bestürzt und forderte das Präsidium auf mitzuteilen, welche politischen Gründe es für die Verweigerung der Räume gebe. „Die formalen Argumente jedenfalls überzeugen nicht“, sagte Altvater gestern. Auch Hajo Funke, stellvertretender geschäftsführender Direktor des Otto-Suhr-Instituts, kritisierte das Präsidium scharf: „Die Raumvergabe war langfristig verabredet. Die Entscheidung, sie zu blockieren, ist daher willkürlich.“

Die Organisatoren der Themenwoche wollen sich nun um Ersatz für die verweigerten Räume bemühen. „Das ist in der kurzen Zeit allerdings sehr schwierig“, sagte Kathrin Hagemann, Studentin und angehende Politikwissenschaftlerin. Trotzdem gehe man davon aus, dass kommende Woche alle Veranstaltungen wie geplant stattfinden. Es werden knapp 1000 Besucher erwartet. Das FU-Präsidium war für eine Stellungsnahme nicht zu erreichen.

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