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Berlin: Freie Volksbühne: Festspielhaus kontra Kino

Für die von Kulturstaatsminister Michael Naumann vorgeschlagene Nutzung der Freien Volksbühne als Berliner Festspielhaus scheint der Weg frei - denn die Pläne für ein Großkino in dem denkmalgeschützten Bau an der Schaperstraße 24 sind wohl gescheitert. Zwar hatte der Investor Neubau die Umgestaltung zu einem Filmtheater mit 1600 Plätzen in sieben Sälen schon beantragt, und die Ufa Filmtheater AG war als Betreiber im Gespräch, doch nun liegt das Projekt auf Eis.

Für die von Kulturstaatsminister Michael Naumann vorgeschlagene Nutzung der Freien Volksbühne als Berliner Festspielhaus scheint der Weg frei - denn die Pläne für ein Großkino in dem denkmalgeschützten Bau an der Schaperstraße 24 sind wohl gescheitert. Zwar hatte der Investor Neubau die Umgestaltung zu einem Filmtheater mit 1600 Plätzen in sieben Sälen schon beantragt, und die Ufa Filmtheater AG war als Betreiber im Gespräch, doch nun liegt das Projekt auf Eis. "Wir haben das Verfahren im Februar auf Wunsch des Antragstellers ausgesetzt", sagte Wilmersdorfer Baustadtrat Alexander Straßmeir (CDU) gestern auf Nachfrage.

Naumann hatte die geplante Wiedereröffnung der Bühne erst vor wenigen Tagen angekündigt. Weil die Festspiele GmbH gemäß dem Hauptstadtkulturvertrag vom Bund finanziert werden soll, müsste dieser auch die noch nicht einschätzbaren Umbaukosten tragen. Stadtrat Straßmeir sagte, im Prinzip sei das Theater sofort bespielbar, die Haustechnik funktioniere nach wie vor. Allerdings entspreche die alte Einrichtung wohl kaum den Ansprüchen an ein Festspielhaus.

Der Stadtrat begrüßte Naumanns Ankündigung sowohl aus kulturellen Gründen als auch wegen der Bedeutung der Baudenkmals, die so bestens gewahrt bleibe. Die Freie Volksbühne war 1960-63 nach Plänen des Architekten Fritz Bornemann, der auch die Deutsche Oper an der Bismarckstraße gestaltete, errichtet worden.

Neben den Festspielen möchte die "Bar jeder Vernuft" den Theatersaal mit 1100 Plätzen nutzen - zusätzlich zu ihrem Cabaret-Spiegelzelt auf dem Parkdeck des Grundstücks. Denn vielfach hat sich das Zelt als zu klein erwiesen, die erfolgreichsten Aufführungen waren dauernd ausverkauft.

Eine Sprecherin der Senatskulturverwaltung wollte die Äußerungen von Kulturstaatsmimister Naumann gestern nicht kommentieren, weil man keinerlei Einzelheiten kenne. Dem Vernehmen nach verhandelt die Festspiele GmbH bereits mit den Eigentümern über einen Mietvertrag. Eine Bestätigung dafür war gestern allerdings nicht zu erhalten. Die Neubau hatte das Grundstück vor einigen Monaten für rund 14 Millionen Mark gekauft und anfangs eine Hochhaus-Randbebauung geplant.

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