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Berlin: Freizeitfragen

Von David Ensikat Das mit der Fußballmeisterschaft ist eine schöne Sache. Menschen lernen sich kennen, während sie einander um den Hals fallen oder sich die Abseitsregel erklären.

Von David Ensikat

Das mit der Fußballmeisterschaft ist eine schöne Sache. Menschen lernen sich kennen, während sie einander um den Hals fallen oder sich die Abseitsregel erklären. Während der Spiele der deutschen Mannschaft ist der Straßenverkehr überschaubar und sowieso viel sicherer, weil die irrsten Verkehrsrowdys (Männer mit einem gewissen Sportsgeist) garantiert vor der Glotze sitzen. Triezende Chefs gucken selbst während der Arbeitszeit in die Röhre und haben keine Zeit zum Triezen. Eine schöne Sache, so eine Fußballmeisterschaft. Einerseits.

Andererseits gibt es Tage wie diesen. Samstags geht es im Verkehr auch ohne Fußball einigermaßen vorwärts, was wochentags triezende Chefs am Wochenende tun, ist egal, und just an einem solchen Tag, dazu noch fürchterlich früh, spielt Deutschland. Wenn Sie das hier lesen, wird alles schon vorbei sein, und Sie kämpfen gegen die Folgen. Sie sind müde und heiser, die Fernsehfresserchen rumoren im Bauch, und der Wochenendeinkauf ist noch nicht gemacht.

Heute ist Lange Nacht der Wissenschaften. Da haben Sie sich lange drauf gefreut: Mal gucken, wie es um die Wissenschaftslandschaft bestellt ist. Aber jetzt sind Sie ja müde und heiser, und der Bauch drückt. Einen Elfenbeinturm besteigen Sie heute nicht mehr, die Wissenschaftler bleiben wieder ganz allein.

Unverantwortlich, so eine Fußballmeisterschaft. Am Wochenende jedenfalls.

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