zum Hauptinhalt

Berlin: Freund der Mutter erstochen

Familiendrama in Mariendorf: Mutmaßlicher Täter ist der Sohn

Die Nacht zu Sonnabend war für die Mieter des Mehrfamilienhauses in der Mariendorfer Rathausstraße kurz: Um sechs Uhr klingelte die Kriminalpolizei die Hausbewohner aus dem Bett und befragte sie zu den Geschehnissen der vergangenen Nacht.

Denn gegen drei Uhr war nach einem Familienstreit der Freund der Mieterin Janka S., 43 Jahre, erstochen worden. Die Rettungssanitäter versuchten noch, den Mann zu reanimieren, doch für den 44Jährigen kam jede Hilfe zu spät: Er starb an den Stichverletzungen in seinem Oberkörper. Als Tatverdächtigen nahm die Polizei den Sohn der polnischen Mieterin Janka S., den 22-jährigen Rafal S., fest. Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt. Zu dem, was sich hinter den Wänden der Wohnung genau abgespielt hat, wollte ein Kriminalbeamter der Mordkommission gestern nichts sagen. Er bestätigte aber, dass das Opfer in Polen wohnte und wie fast jedes Wochenende zu Besuch war.

Rafal S. lebe seit neun Jahren mit seiner Mutter und seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Piotr in der Zweieinhalbzimmerwohnung des Mietshauses, sagen die Nachbarn. Die Eltern hätten sich vor einigen Jahren scheiden lassen. Der Vater sei daraufhin ausgezogen.

Die Leute im Haus sind geschockt. Weder hätten sie Streit noch Schreie oder gar Hilferufe gehört. „Dass die Frau einen neuen Freund hatte, haben wir gar nicht mitbekommen. In den letzten Jahren haben wir keinen Mann mehr an ihrer Seite gesehen“, sagt eine Nachbarin, die auf der selben Etage wie Familie S. wohnt. Ein ebenfalls polnisches Ehepaar habe hingegen erst neulich vom jüngeren Sohn Piotr gehört, dass die Mutter in Kürze wieder heiraten wolle. „Vielleicht hat das den älteren Sohn gestört, und dann ist er ausgerastet“, mutmaßt ein Nachbar aus der Wohnung nebenan. Beide Söhne seien zwar sehr „höflich und nett“ gewesen, sagt er, „doch bei denen gab es des öfteren ziemlich lauten Krach. Vor allem, wenn der Sohn sich abends aufgeregt hat. Sein Geschreie konnte ich durch die Wand hören.“ Vor einigen Jahren habe Rafal S. schon einmal Ärger mit der Polizei gehabt: Die Nachbarn sagen, damals habe er einen Mitschüler zusammengeschlagen. tabu

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false