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Freundliche Helfer: Berlins Engel des Alltags

Gründe zu meckern und zu klagen finden wir täglich. Dennoch erleben wir auch Situationen, in denen sich ein Missgeschick zum Guten wendet - wir haben einige zusammengetragen. Wann haben Sie zum letzten Mal so etwas erlebt? Schreiben Sie uns Ihre Geschichten auf! Nutzen Sie dafür einfach die Kommentarfunktion.

Dem Schloss(er)herren sei Dank
„Weihnachten steht vor der Tür“ – so sagt man ja immer. Und wahrscheinlich würden Weihnachtsmann und Christkind auch noch im neuen Jahr vor unserer Wohnungstür stehen, gäbe es unseren Hauswart Lars Walter nicht. Halloween: Eine Friedrichshainer Kinderbande hatte sich Zutritt zum Treppenhaus verschafft und bis zu uns in den vierten Stock hochgekämpft. „Süßes oder Saures“, kreischte sie.

Weil unsere kleine Tochter auf dem Arm meiner Frau kreischte, machte sie die Tür nicht auf. Da spritzten sie Zahnpasta ins Schloss. Tags darauf: Schlüssel rein, kniiirrrsch, Schloss kaputt. Walter, der gerade 1000 andere Dinge zu tun hatte, fuhr in den Baumarkt, kaufte ein neues Schloss und baute es ein. Er bat allein um die Summe auf dem Bon. Kevin P. Hoffmann

Wann haben Sie zum letzten Mal so etwas erlebt? Schreiben Sie uns Ihre Geschichten auf! Nutzen Sie dafür die leicht zu bedienende Kommentarfunktion weiter unten auf der Seite.

Rettungseinsatz im Wipfel

In der Wildnis Berlins, auf dem Flugfeld Tempelhof. Da geht eine Frau mit ihrer Katze Gassi, nur, dass die Katze nicht mehr mit zurück nach Hause möchte – beziehungsweise kann. Die hockt nämlich oben im Baum und kommt nicht vor und nicht zurück. Alles Zureden hilft nichts. Nicht von der Besitzerin und nicht von all den Schaulustigen, die die vergeblichen Lockrufaktionen verfolgen. Es wird langsam dunkel, der Katzenbesitzerin wird langsam mulmig.

Ein Handyanruf bei der Feuerwehr. Nein, die Kosten für so einen Einsatz kann sich die Frau nicht leisten. So sagt eine Spaziergängerin beim Nachhausegehen dem Sicherheitsdienst Bescheid. Jenen Männern, die im Auto ihre Schleifen fahren, immer freundlich sind und so einiges erzählen können über heiße Sommernächte im hohen Gras auf dem Flugfeld, das man eigentlich bei Dunkelheit verlassen muss. Wie die Katzenbesitzerin. Die geht dann doch mit ihrem Tier im Körbchen durch die Drehtür. Die Leute vom Sicherheitsdienst hatten eine Leiter aus dem Flughafengebäude geholt und sind selbst nach oben geklettert. Der Einsatz kostete ein Lächeln. Annette Kögel

Betr.: Wasserschaden

Es begab sich aber am 24. Dezember des Vorjahres, dass der Heizkörper im Wohnzimmer einer sanierten Altbauwohnung platzte. Die Mieterin war über die Feiertage bei Freunden in Leipzig und eben auf dem Weg, um Tischdekoration einzukaufen, als ihr die junge Frau der Wohnung unter ihr fernmündlich mitteilte, frohe Weihnachten, die schlechte Nachricht sei, das Berliner Wohnzimmer stehe unter Wasser und es tropfe bei ihr, der Unter-Mieterin, großflächig durch die Decke. Die gute Nachricht laute, man habe die Sache im Griff, 20 Quadratmeter Binnensee notdürftig trockengelegt, Vermieter und Heizungsnotdienst seien vor Ort und im neuen Jahr werde der Fußboden aufgerissen.

So geschah es. Die Gebäudeversicherung des Vermieters beauftragte eine im Berliner Umland ansässige Sanierungsfirma, angeblich von gutem Ruf. Die kam, bohrte Löcher in den welligen Bodenbelag, räumte die Wohnzimmermöbel und deren Inhalt in die restlichen Zimmer, so dass wochenlang kein Wohnen mehr möglich war, stellte eine sehr laute Trocknungsmaschine auf und beauftragte, weil zum Jahreswechsel in und um Berlin so viele andere Wasser- und Brandschäden auftraten, dass die Firma kaum hinterherkam, aber die Kasse süßer nie klingelte, einen Subunternehmer mit den Parkettarbeiten. Der goss den durchgesackten Boden aus und verlegte neu – mehr schlecht als recht. Die Mieterin hatte sich einen Traum erfüllen wollen: weiße Dielen, geölt. Das kostete ordentlich Zuzahlung. Die Bodenleger positionierten die wenigen in den Brettern vorhandenen Astlöcher sehr dicht beisammen an der am besten sichtbaren Stelle. Anlässlich der Reklamation sagte einer: „Also, ick finde Astlöcher jut.“ Einige Wochen später begann sich in der Bodenmitte ein dunkler Fleck auf dem weißen Parkett auszubreiten. Die Sanierungsfirma bohrte ein Loch in die Decke der darunter liegenden Wohnung, fand keine Feuchtigkeit, vermutete, die eingegossene Zwischenschicht sei an der dicksten Stelle wohl nicht ganz durchgehärtet gewesen, prüfte nicht weiter und teilte wenig später sporadisch per E-Mail mit, sie sehe kein eigenes Verschulden und keinen Handlungsbedarf.

Wo das Gute an der Geschichte bleibt? In dem ganzen Sanierungsdrama fand die Mieterin einen einzigen vernünftigen Ansprechpartner: einen Mitarbeiter des Parkettherstellers. Der hatte rein rechtlich zwar keine Veranlassung, sich aktiv um den Fall zu kümmern, tat es aber dennoch. Verstand den Irrwitz der Situation, analysierte mit kühlem Kopf, handelte mit Herz. Zum Beispiel sagte er am Telefon den zuvor nie gehörten Satz: „Ich verstehe Ihre Situation, ich sehe, was ich tun kann.“ Mittlerweile gibt es Hoffnung, dass die verfärbten Dielen von Fachkräften ausgewechselt werden, ohne dass die Geschädigte ein Gutachten in Auftrag geben, den Anwalt einschalten und gegen die Sanierungsfirma vorgehen muss. Man kann die Wende Kulanz nennen. Oder Freundlichkeit. Oder Glück. Die Mieterin wird frohe Weihnachten haben. Sie hat den Mann schon jetzt gekürt – zum Mitarbeiter des Jahres 2012. Susanne Leimstoll

Liebe deinen Nachbarn

Immer, wenn es am Landwehrkanal eisig, rutschig oder matschig wird, sogar Skilangläufer in der City ihre Bahnen ziehen und sich Winternebelfeuchtigkeit auf die Bambusgräser in den Straßenbaumbeeten legt, dekorieren die Bewohner vom Carl-Herz-Ufer 29 ihr Haus für die, die gar nicht darin wohnen. Dann robbt ein Weihnachtsmann an der Fassade hoch, und schriftliche Grüße an die Passanten erfreuen die Seele. Wenn man jetzt dort spazieren geht, leuchtet abends auf der einen Seite der Kopfsteinpflasterstraße das Alte Zollhaus im rustikalen Fachwerkstil. Und auf der anderen Seite haben die Bewohner mit weißen Großbuchstaben über die ganze Häuserhöhe auf die Fensterscheiben von Geschoss zu Geschoss von oben nach unten geschrieben:
WIR WÜNSCHEN ALLEN SCHÖNE WEIHNACHTEN SOWIE FRIEDEN GESUNDHEIT UND GLÜCK FÜR DAS JAHR. 2013 SOLLEN WÜNSCHE IN ERFÜLLUNG GEHEN! Das möge auch für die Bewohner gelten, dem bleibt nichts hinzuzufügen. Annette Kögel

Danke, Schaffner

Es war wirklich keine Absicht. Die Reise war lang, der Empfang, den Berlin uns um kurz vor Mitternacht bereitet hatte, frostig. Mützen aus dem Koffer gekramt, jetzt schnell nach Hause, hinein also in die Regionalbahn, die am Flughafen Schönefeld auf uns wartet. Ein Ticket? Haben wir doch, na klar, die AB-Dauerkarte. Der Schreckmoment kommt erst, als der Zug schon angefahren ist: Flughafen Schönefeld, liegt der nicht im Tarifbereich C? Jener Gegend, in der wir uns offensichtlich ziemlich schlecht zurechtfinden? Der Blick aufs Handy bestätigt: Wir fahren gerade schwarz, zumindest sagen das die Buchstaben der Beförderungsbedingungen. Und da kennen Berliner Kontrolleure, glaubt man dem Klischee, ja bekanntlich kein Pardon.

Was nun? Nachdenken zwecklos, da kommt schon der Schaffner. „Haben Sie ein Anschlussticket?“ Nein, haben wir nicht. Ob unser Argument („Das haben wir einfach vergessen“) in den Ohren des Gegenübers genauso dünn klingt? Der Schaffner zückt seine Gerätschaften. „Dann macht das...“ Och nee, muss das sein? Zweimal 40 Euro für fünf Minuten Zugfahrt? „... drei Euro zwanzig“.
Er verkauft uns, wir können es kaum glauben, zwei Anschlusstickets. Nie war es schöner, 76,80 Euro sein eigen nennen zu dürfen. Karin Christmann

Aus der Spree gefischt

Sommer in Berlin und wir dachten, es wäre eine gute Idee, eine Kanutour zu unternehmen. Die Boote mieteten wir günstig auf der Insel der Jugend. Von dort aus kann man spreeaufwärts Richtung Köpenick fahren oder den Landwehrkanal ansteuern. Ich aber hatte was ganz anderes im Sinn: Mich faul im Bug des Kanus ausstrecken und meinen Bootskumpanen die ganze Arbeit machen lassen. Am besten mit der Strömung spreeabwärts. Das funktionierte auch ganz gut. Bis er sich zu sehr anstrengte, das Paddel zu tief ins Wasser stieß und das Boot zum Kentern brachte. Direkt vor der Oberbaumbrücke, wo es jeder sieht, aber keiner aus der Höhe helfen kann. Während etliche Dampfer vorbeituckerten und wir und unsere Sachen im Wasser trieben, war es eine türkische Familie, die ihr Ruderboot beidrehte und uns ihre Paddel entgegenhielt. Schließlich konnten wir uns auf einem Steg „an Land“ ziehen, unsere Helfer brachten uns die nassen Sachen – und ein Anwohner, der alles beobachtet hatte, hielt uns Bier entgegen: „Auf den Schrecken!“
Laura Stresing

Radlos in der Prignitz

Fahrradpannen sind immer ärgerlich. Aber wenn das Vorder- und das Hinterrad gleichzeitig platt sind und sich nur ein Reserveschlauch unter dem Sattel befindet, glaubt man sofort an eine Verschwörung des Universums. Gerade, wenn die Sache auf einer abgelegenen Landstraße in der Prignitz passiert, es eben auch noch dunkel wird und man beim Versuch, das Leck zu flicken kaum mehr die Hand vor Augen sieht.
Ein Autofahrer hält an und fragt, ob er helfen kann. Die aussichtslose Lage hat er blitzschnell erkannt und zunächst einmal wenig hilfreich hinzugefügt: „Da hilft nur eine Werkstatt.“ Allerdings: Die nächste größere Stadt liegt rund zwölf Kilometer entfernt. „Packen wir das gute Stück eben in den Kofferraum“, sagt der Autofahrer schließlich. Das Gestell passt trotz der demontierten Räder nicht hinein. Der Autofahrer legt eine Decke über den Rand des Kofferraumes, hievt das Rad noch einmal hinein und lässt das hintere Rahmenteil einfach ins Freie ragen. Hier draußen fällt das nicht unangenehm auf, sagt er.
Der Mann wartet an der Werkstatt sogar noch ab, ob dort auch die passenden Schlauchgrößen vorrätig sind, verabschiedet sich mit einem festen Händedruck und sagt mit einem Lächeln: „Kann ja jedem mal passieren.“ Claus-Dieter Steyer

1000 Punkte in Flensburg

Ich gebe zu: Es war nicht eine meiner Sternstunden. Ich fuhr in Neukölln mit dem Motorrad in eine Einbahnstraße. In die falsche Richtung. Auf dem Bürgersteig. Es war eben niemand da. Bis auf die Polizisten, die mir entgegenkamen. „Junge Frau, die Ausweispapiere bitte.“ Die Ausweispapiere.

Wie das den beiden jetzt bloß erklären, die glauben das nie. Also: Ich sei vor kurzem im Urlaub gewesen, und zwar ziemlich weit weg. Naja, und dort, in der Schublade eines Motels am Strand am Pazifik, da ... liege vermutlich noch eine kleine, gut versteckte und vergessene Tasche mit lauter Unterlagen, und darin befänden sich auch der Führerschein und der Fahrzeugschein. Den Personalausweis habe ich dabei, es tue mir wirklich leid, es sei mir alles peinlich, und sie könnten mir das jetzt glauben oder nicht. Ich hätte aber schon in der Motelrezeption angerufen, sie haben alles gefunden und würden es schnellstmöglich nach Berlin schicken. Dann könnte ich mit allem sofort auf der Polizeiwache erscheinen. Ich würde zudem schwören, nie wieder verkehrt herum auf dem Bürgersteig in eine Einbahnstraße zu fahren.

Die Beamten schauten mich länger an, sie blickten auf das Motorrad, sie sahen sich gegenseitig an. Sie ließen mich ohne jegliche Ordnungswidrigkeitsanzeige fahren. Und ich habe aus Dankbarkeit alle meine Versprechen eingehalten. Annette Kögel

Stumme Helfer

Das Auto bewegte sich auf einem uralten Weg inmitten der Uckermark im nördlichen Brandenburg keinen Zentimeter mehr. Da half kein Gasgeben, die Räder drehten durch oder hingen in der Luft, in der Unterbodenmitte saß die Karre auf dem Weg fest. Dann eben mit dem Handy Hilfe rufen. Kein Netz. Der Weg in die nächste Ortschaft war zu Fuß nicht in weniger als einer Stunde zu schaffen. Also geeignetes Werkzeug im Kofferraum suchen. Nichts da außer einem Schneekratzer. In dem Augenblick stand plötzlich ein Mann vor dem Auto, kräftige Statur. Er musste das Dilemma erkannt haben, schüttelte den Kopf, sagte kein Wort, schleifte Äste und Zweige heran und packte sie unter die Räder. Jeder Versuch, ein Gespräch zu beginnen, blieb ohne Resonanz.

Nach einer Viertelstunde gab er ein Zeichen, den Motor zu starten. Mit einem Ruck setzte sich das Auto in Bewegung. Welch ein Glück! Der stumme Helfer sollte auf alle Fälle ein kleines Dankeschön aus der Geldbörse erhalten. Aber er war längst wieder hinter den Bäumen verschwunden, so schnell wie er aufgetaucht war. Kein Rufen half. In der Kneipe im Dorf reagierten die Männer am Stammtisch auf die Geschichte ohne großes Staunen. Das war der Erwin, sagten sie. Der lebt seit Jahren irgendwo da draußen im Wald. Claus-Dieter Steyer

Selbstverständliche Hilfe. Eine Karambolage mit Folgen

Die Frau im karierten Mantel betritt vorsichtig die Fahrbahn an der Baustellenmeile Unter den Linden. Sie will an einer ungünstigen Stelle über die Straße, traut sich kaum, einen Schritt nach vorn zu machen. Das kleine Unglück passiert ganz schnell: Ein Taxi, ein klatschendes Geräusch, die Frau im karierten Mantel dreht es um die eigene Achse, sie stürzt auf den Asphalt. Der Fahrer bremst kurz, gibt dann Gas. Ein Passant rennt mit ausgebreiteten Armen auf die Straße, um den Mann zu stoppen. Der fährt noch ein paar Meter weiter, hält dann an, steigt aus. Die beiden diskutieren laut.
Eine Passantin kümmert sich um die zu Boden gestürzte Frau, hilft ihr auf. Das Knie blutet, der Arm tut weh. Der Mantel hat seitlich einen dunklen Schmutzfleck, die Strumpfhose ist zerrissen. Die Frau ist durcheinander. Ist sie ernstlich verletzt? Geht schon. „Ich hätte besser aufpassen müssen“, sagt sie. „Aber der Taxifahrer ist zu dicht vorbeigefahren, der musste Sie ja rammen“, sagt die Passantin und stützt weiter die Frau.
Es nähern sich der Taxifahrer und der Mann, der ihn gestoppt hat. Sie streiten noch immer ein bisschen, der Taxifahrer macht der Frau Vorwürfe. Sie sagt nichts, sie sieht nach unten, das alles ist ihr peinlich. Die Situation beruhigt sich. „Kommen Sie, ich fahr sie zur Ambulanz“, sagt der Taxifahrer plötzlich. Sie nickt, steigt in das Auto, von dem sie eben umgeworfen wurde. Die Passantin reicht ihr eine Visitenkarte. „Falls Sie noch Hilfe brauchen.“ Tage später erreicht die Passantin ein Anruf der Unfall-Frau. Sie dankt für so viel Freundlichkeit. „Das war nicht selbstverständlich.“ Susanne Leimstoll

Einfach lächeln

Eine Zeit lang war sie regelmäßig unterwegs zum Flughafen Schönefeld. Sie hätte eigentlich wissen müssen, wie viel der SXF-Zubringerbus ab U-Bahnhof Rudow kostet. Blöd, kein Kleingeld in der Tasche, und sonst nur große Scheine – Entschuldigung. Der Fahrer, Berliner, sieht ihr kurz ins Gesicht und deutet dann mit dem Kopf an: Gehen Sie durch. Er lächelt, sie auch. Der Berliner an sich ist schnodderig und kaltschnäuzig? Nicht immer. Annette Kögel

Unbezahlbar

Jede Menge zu schleppen: vier Einkaufstüten, bis in den fünften Stock. Altbau. Da kommt man ins Schnaufen. Erst mal alles einräumen, in den Kühlschrank, die Fächer. Dann gleich mal die Musikanlage anstellen, schnell ins Internet die Mails checken, mit den Eltern telefonieren. Ach ja: Die Wäsche ist ja noch in der Maschine. Das noch erledigt. Und dann langsam für den Ausgehabend vorbereiten. Das Schminkzeug und die Klamotten rauslegen. Und dann ins Portemonnaie gucken, um ein paar Scheine für die Jeanshosentasche rauszulegen. Das Portemonnaie. Das Portemonnaie!!!

Im Rucksack? Fehlanzeige. Manteltasche? Nichts. Vielleicht schon auf den Küchentisch oder die Kommode an der Tür gelegt? Da ist nichts.
Tief durchatmen. Meistens findet sich doch alles irgendwie wieder an.
Es klingelt an der Tür. Wer das wohl ist, vielleicht ein Werbezettelverteiler, mal hören, wer sich meldet. Die Frau unten an der Gegensprechanlage fragt, ob ich genauso heiße wie der Name auf der Visitenkarte, die in der Geldbörse steckt, die hält sie gerade in Händen. Ja, das bin ich! „Ich habe ihr Portemonnaie gefunden, es lag auf der Motorhaube ihres Autos unten, nahe ihrem Wohnhaus.“ Sie wohne in der Nähe und habe sich dann zu meiner Privatadresse durchgefragt.
In der Geldbörse war noch alles drin. Alles. Karten, Geldscheine. Das Portemonnaie hatte gut zwei Stunden draußen auf dem Auto gelegen, nahe einer viel befahrenen Straße, mitten in Kreuzberg.
So viel zum Thema gefährliches Pflaster. Annette Kögel

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