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Auf der "Silvio-Meier-Demonstration".

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Update

Friedrichshain: 2500 Menschen erinnern an Silvio Meier

Etwa 2500 Menschen sind am Samstag in Gedenken an Silvio Meier durch Friedrichshain und Lichtenberg marschiert. Sie forderten die Umbenennung einer Berliner Straße in Gedenken an den vor 19 Jahren von Rechtsextremen ermordeten Hausbesetzer.

Auf der traditionellen „Silvio-Meier- Demo“ haben am Sonnabend in Friedrichshain und Lichtenberg etwa 2500 Menschen gegen Neonazis demonstriert. Sie versammelten sich um 15 Uhr am U-Bahnhof Samariterstraße, in dem der junge Hausbesetzer vor 19 Jahren von Rechtsradikalen erstochen worden war. Die Demo führte zunächst zu dem im Februar geräumten linken Wohnprojekt „Liebig 14“, danach ging es nach Lichtenberg, um in der Lückstraße gegen einen von Rechtsextremisten betriebenen Laden zu protestieren. Dieser war mit mehreren Mannschaftswagen von der Polizei abgesperrt worden. An mehreren Stellen auf der sieben Kilometer langen Demo flogen Böller und vereinzelt auch Steine auf die 600 eingesetzten Polizisten. Ein Polizist wurde verletzt.

Glück hatte ein Verkehrspolizist auf einem Motorrad, der von einem Stein getroffen wurde, er blieb unverletzt. Einige Personen wurden festgenommen. In der Liebigstraße wurde von Hausdächern ein Feuerwerk abgebrannt. Die Demonstranten forderten, spätestens zum 20. Todestag von Silvio Meier solle 2012 eine Berliner Straße nach ihm benannt werden.

Aufgeheizt war die Stimmung unter den Demonstranten durch die Vorfälle der letzten Tage und Wochen. Aggressionen hatte auch der Brandanschlag auf das linke Jugendzentrum der Falken in Neukölln vor einer Woche geschürt.

Wie berichtet, geht die Polizei hier von einem rechtsextremistischen Hintergrund aus, Täter wurden noch nicht ermittelt. Die linke Szene macht Neonazis auch für den Überfall auf einen Afrikaner am Mittwoch verantwortlich. Vier Männer hatten den Schwarzen in Treptow mit Stöcken traktiert. Erst als der Angegriffene ein Messer hervorzog, flüchteten die Angreifer. Das Opfer erlitt schwere Blutergüsse. Thematisiert wurden am Samstag auf Plakaten auch die gerade aufgeklärten Morde durch die Jenaer Nazi-Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU).

Am Montag, dem eigentlichen Todestag von Silvio Meier vor 19 Jahren, soll ab 17 Uhr im U-Bahnhof Samariterstraße eine Mahnwache stattfinden. Ha

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