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Viele Berliner lassen sich nicht impfen.

© picture alliance / dpa

Friedrichshain-Kreuzberg: Eltern entscheiden sich bewusst gegen Impfungen

In Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln hatten sich 2014/15 die meisten Menschen mit Masern infiziert. Der CDU-Politiker Timur Husein wollte wissen, an welchen Kitas und Schulen die Masern besonders häufig auftraten.

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Liebe Nachbarn aus Friedrichshain-Kreuzberg, die Masern sind zurück in Berlin. Bei der Epidemie 2014/15 hatten sich mehr als 1400 Menschen infiziert - die meisten in Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg. Um die Prävention zu verbessern (also für Impfungen zu werben, wo es Not tut), wollte der CDU-Politiker Timur Husein vom Bezirksamt wissen, an welchen Kitas und Schulen die Masern besonders häufig auftraten.

Die grüne Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann, zuständig fürs Gesundheitsamt, weigerte sich mit Hinweis auf den Datenschutz, Adressen zu nennen. Erst mithilfe des Verwaltungsgerichts erhielt Husein die Daten. Rekord: Allein an einer Einrichtung mussten 80 Kinder und 23 Erzieherinnen wegen Ansteckungsgefahr zu Hause bleiben. Der Amtsarzt hat aber wenig Hoffnung, dass mit zusätzlicher Aufklärung etwas zu erreichen ist. „Häufig“ seien es „Eltern mit hohem Bildungsgrad“, die sich bewusst „gegen eine Impfung ihrer Kinder“ entschieden. Gebildet, aber unbelehrbar.

Stephan Wiehler lebt seit 20 Jahren in Kreuzberg und wohnt mit seiner Familie in einem Haus mit Nachbarn aus fünf Nationen. In Berlin ist er seit 1990 neun Mal umgezogen. Das könnte er sich in den nächsten 20 Jahren wohl nicht mehr leisten. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie ihm bitte eine E-Mail an leute-s.wiehler@tagesspiegel.de.

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