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Berlin: Frische Hart-Hölzer gegen alte Polter-Pappel

Kahl liegt die Uferpromenade im Treptower Park in der kalten Herbstsonne. In der Nähe des Hafens, wo bis zum Sommer noch 27 alte Pappeln standen, klafft eine Lücke, nur die Baumstümpfe stehen noch.

Kahl liegt die Uferpromenade im Treptower Park in der kalten Herbstsonne. In der Nähe des Hafens, wo bis zum Sommer noch 27 alte Pappeln standen, klafft eine Lücke, nur die Baumstümpfe stehen noch. "Die Pappeln mussten weg", sagt Olga Töpfer, Inspektionsleiterin im Treptower Amt für Umwelt und Natur. Sie wurden zur Gefahr für die vielen Spaziergänger und Jogger im Park. Am 4. August hätte ein herabfallender Ast beinahe eine Frau erschlagen. Während sie am Ufer stand und mit ihrer Enkelin Enten fütterte, brach in 30 Metern Höhe ein dicker Ast und fiel direkt auf sie herab. Die Frau erlitt neben Kopfverletzungen mehrere Rippenbrüche und Schäden an der Lunge. "Wir haben das Gelände sofort gesperrt und, weil immer mehr Äste herabfielen, die Bäume später gefällt", erklärt Töpfer. Die Trockenheit hatte den rund vierzig Jahre alten Pappeln derart zugesetzt, dass der Zellinnendruck nachließ und das Gewebe schließlich nachgab. Eigentlich vollkommen gesunde, grüne Äste stürzten plötzlich zu Boden. In den vergangenen Tagen wurden die Baumstümpfe von Mitarbeiter des Amtes für Natur und Umwelt zersägt und beseitigt, damit in der kommenden Woche neue Bäume gepflanzt werden können. "Diesmal pflanzen wir insgesamt 23 Bäume, darunter Eschen, Weiden, Buchen, Ahorn, Amberbäume und Erlen. Alle Baumarten haben härteres Holz als Pappeln und brechen auch bei Trockenheit nicht so leicht." Bis die Lücke am Ufer der Spree zugewachsen ist, werden allerdings noch rund zehn Jahre vergehen. Dann sind die jetzt rund sechs Jahre alten Bäume richtig stattlich. Kurz nach dem Unfall haben die Mitarbeiter des Umweltamtes die verletzte Frau im Krankenhaus besucht. "Inzwischen geht es ihr besser", sagt Töpfer.

akl

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