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Berlin: Früheres Stasi-Lager wird verkauft

Ein Teil des früheren Gefängnisses der DDR-Staatssicherheit soll möglicherweise abgerissen werden. Die Immobiliengesellschaft NBL will das Gelände an der Genslerstraße in Hohenschönhausen, auf dem sich das ehemalige Arbeitslager mit Werkstätten, Arrestzellen und eine Kantine befindet, „mittelfristig veräußern“, sagte NBL-Berater Christian Chan von Seelen.

Ein Teil des früheren Gefängnisses der DDR-Staatssicherheit soll möglicherweise abgerissen werden. Die Immobiliengesellschaft NBL will das Gelände an der Genslerstraße in Hohenschönhausen, auf dem sich das ehemalige Arbeitslager mit Werkstätten, Arrestzellen und eine Kantine befindet, „mittelfristig veräußern“, sagte NBL-Berater Christian Chan von Seelen. Das 25 000 Quadratmeter große Areal grenzt an die Stasi-Gedenkstätte. Deren Leiter Hubertus Knabe will den Abriss der maroden und nicht denkmalgeschützten Gebäude verhindern.

Von Seelen sagte, NBL sei kompromissbereit: „Ich möchte nicht ausschließen, dass wir bei einem für die Gedenkstätte besonders interessanten Teil aufeinander zugehen.“ NBL avisiere einen Verkaufspreis um eine Million Euro, aber eine Gewinnmaximierung sei mit dem an viele Kleinbetriebe vermieteten Gelände ohnehin schwierig.

Die Gedenkstättenstiftung ist nach Auskunft von Knabe schon mit ihren jetzigen Gebäuden „genug belastet“. Er wünsche sich ein ähnliches Konzept wie in der vom Land Thüringen und dem Bund getragenen Jugendbegegnungsstätte Buchenwald. Knabe will vor allem einen ehemaligen Gefangenensaal erhalten. Der FDP- Bezirksverordnete Rico Apitz unterstützt diesen Plan. Mit einem Dringlichkeitsantrag ans Bezirksamt wolle er sich für die Erhaltung der Gebäude einsetzen. Nach Auskunft von Baustadträtin Katrin Lompscher (PDS) befürwortet auch das Bezirksamt die Erhaltung, ist aber machtlos. obs

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