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Die Plätze im Freien vor den Cafés waren am Wochenende gut gefüllt.

© Paul Zinken

Frühlingserwachen: Harte Zeiten für Stubenhocker

Die Quecksilbersäule pendelte sich zwischen 15 und 16 Grad ein. Am verkaufsoffenen Sonntag probte die Stadt den Frühling. Von Dauer ist er aber noch nicht.

Für die Meteorologen beginnt der Frühling pünktlich am 1. März, aber ihnen das abzunehmen, fiel in den vergangenen Wochen schwer. Am Sonntag dagegen: Was für ein Wetter! Der Himmel mal ziemlich, mal völlig blau, die Temperaturen erfreulich mild – doch, das durfte man schon Frühling nennen. Und frühlingshaft ging es daher auch in der Stadt zu, in den Parks und auf den Trottoirs, selbst passionierte Stubenhocker von einem unbändigen Drang ins Freie beseelt, ein durch den verkaufsoffenen Sonntag noch verstärktes Phänomen. Auch die Betreiber der Straßencafés blickten dankbar gen Himmel und dann wieder zufrieden aufs Thermometer, wo die Quecksilbersäule sich zwischen 15 und 16 Grad einpendelte.

Modisch blieb das Stadtbild freilich noch etwas ambivalent: Die einen führten schon die neue Frühjahrskollektion spazieren, andere, allerdings die Minderheit, blieben skeptisch und hatten sich doch noch einmal Winterliches übergestreift – man kann ja nie wissen. Und damit hatten sie, nimmt man den absehbaren meteorologischen Wochenverlauf, sogar recht, denn der Vorfrühling des Wochenendes ist leider nicht von Dauer, ja, sein Höhepunkt ist nach Erkenntnis des Wetterdienstes Mowis bereits überschritten. An diesem Montag sollen es immerhin noch zwölf Grad werden, vormittags bei eher verhangenem, nachmittags bei sich aufhellendem Himmel. Am Dienstag muss man sich nochmals mit zwei Grad weniger zufrieden geben, es bewölkt sich, bleibt aber trocken. Am Mittwoch ist dann erst mal wieder Schluss mit Frühling: zwischen fünf und sechs Grad, nasskühl, vielleicht sogar mit der einen oder anderen Schneeflocke. Doch trotz aller Wetterkapriolen: Im Schnitt erscheint das den Meteorologen alles normal. Und astronomisch gesehen beginnt der Frühling sowieso erst mit der Tag-und-Nacht-Gleiche, also am 20. oder 21. März.

Auch die Natur will noch nicht so richtig, hört man aus dem Botanischen Garten. Sogar die Schneeglöckchen taten sich angesichts der kalten Nächte diesmal schwer, und auch die klassischen Frühjahrsblüher seien meist noch nicht so weit. Aber wenn man ein wenig sucht, findet man sie schon.

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