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Berlin: FU-Studenten überlegen noch

Uneinigkeit über Form des Protestes

Erst am Donnerstag haben die Studenten der Freien Universität in der Vollversammlung beschlossen, sich dem Streik der Kommilitonen von TU und HU anzuschließen – einen Tag später ist die Protestbewegung noch im Aufbau. Über Nacht haben etwa 100 Studenten Arbeitsgruppen gebildet, um den Protest zu koordinieren. Und um an der FU für den Streik zu werben, denn noch sind längst nicht alle Studenten überzeugt. „Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich“, sagt eine Germanistikstudentin, die am Vormittag durch Hörsäle gezogen ist, „das reichte von Zustimmung bis zu Desinteresse oder Ablehnung.“ Das Hauptgebäude hat sich am Freitagnachmittag schon ziemlich geleert, vor dem Mensaeingang haben sich ein paar Arbeitsgruppen postiert, einige pinseln Veranstaltungshinweise auf Laken. Es riecht nach Farbe. Daneben schneidet eine Geschichtsstudentin schwarzen Stoff in schmale Streifen, Trauerbinden für die Bildung, die zu Grabe getragen wird. Etwa 200 Stück hat sie bis zum Nachmittag an Kommilitonen verteilt. „Das ist meine Form des Protests“, sagt sie, „meine Seminare werde ich aber trotzdem besuchen.“ Ob Veranstaltungen bestreikt oder Gebäude besetzt werden, sei noch nicht klar, sagt der Politikstudent Michael vom Infostand. Sicher ist eines: Nächste Woche werden viele Seminare unter freiem Himmel stattfinden – aus Protest.

Merlind Theile

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