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Berlin: Führerschein für 17-Jährige?: CONTRA von Jörn Hasselmann

Noch mehr Verkehrstote also sollen es sein. "Alkoholisierter 18-Jähriger bei Zusammenstoß getötet"; "19-Jähriger prallte mit überhöhtem Tempo gegen Baum"; "Junge Disco-Besucher rasten auf der Heimfahrt in den Tod".

Noch mehr Verkehrstote also sollen es sein. "Alkoholisierter 18-Jähriger bei Zusammenstoß getötet"; "19-Jähriger prallte mit überhöhtem Tempo gegen Baum"; "Junge Disco-Besucher rasten auf der Heimfahrt in den Tod". Täglich stehen solche Meldungen in den Zeitungen. Unumstritten ist, dass jüngere Fahrer überproportional häufig bei Unfällen sterben; häufig angetrunken, häufig nachts und häufig mit noch jüngeren Freunden auf der Rückbank bei der Heimfahrt von der Disko. Deutschland hat europaweit die höchste Unfallquote bei Fahranfängern, sagt die Statistik. Zudem gefährden Leichtsinnige - und Jüngere sind nicht nur leichtsinnig, sondern überschätzen dazu noch ihre eigenen fahrerischen Fähigkeiten - nicht nur sich, sondern auch Unbeteiligte. Und da wollen wir nun schon 17-Jährige hinters Steuer lassen?

Zum Thema Ted: Soll es den Führerschein schon für 17-Jährige geben? Unsinnig sind auch die Bedingungen, die Politiker an die Junior-Fahrerlaubnis knüpfen wollen. Wer kontrolliert denn, ob auf dem Beifahrersitz ein erfahrener Erwachsener mit fünf Jahren Fahrpraxis sitzt oder ob schneller als 130 gerast wird? Diese Aufgabe kann die Polizei nicht auch noch übernehmen. Sie hat ja schon jetzt eine immer größer werdende Zahl von Tätigkeiten zu erledigen. Und überhaupt: Wovon wollen 17-Jährige die Pappe denn bezahlen und anschließend das eigene Auto? Auf Pump? Mit Vollgas in die Schuldenfalle und danach gegen den Baum? Nein, wir wollen nicht noch mehr Verkehrstote.

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