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FÜNF  MINUTEN  STADT: Echt cool

Der, der größer nicht mehr werden kann, hat die Bühne verlassen. Er hat zu Beginn seines Konzerts „Hello“ gesagt, am Ende „Thank You“, und dazwischen hat er ein Spektakel veranstaltet.

Der, der größer nicht mehr werden kann, hat die Bühne verlassen. Er hat zu Beginn seines Konzerts „Hello“ gesagt, am Ende „Thank You“, und dazwischen hat er ein Spektakel veranstaltet. Dann ist Jack White weg, das Licht geht an. Die Zuschauer werden von Ordnern aus dem Saal geschoben, „bitte rausgehen, wir bauen ab“, und draußen vor den Türen des Tempodrom ist schon wieder Musik. Am Rand des Vorplatzes steht eine Band. Eine Sängerin mit kurzen Dreadlocks, klein und sehr jung, spielt eine V-förmige Gitarre. Ein junger Mann mit großer Brille spielt den Bass. Er spielt ihn wie eine Gitarre, eine Hand greift oben den Akkord, die andere schrammelt unten über die Saiten. Fast im Dunkeln steht ein Schlagzeug, der Schlagzeuger ist unsichtbar. Bis zu ihm reicht das Licht nicht, das aus zwei Strahlern kommt, die auf dem Boden liegen und bunt leuchten. Die Band spielt selbstgeschriebene Rocksongs, und die Zuschauer, noch konzertwarm, setzen fort, wovon sie nur ungern ließen. Sie tanzen und klatschen und johlen, wenn ein Lied zu Ende ist. „Ihr seid ja echt cool drauf“, sagt die kleine Sängerin. Sie weist auf die CDs hin, die im offenen Gitarrenkasten liegen. Gegen Spende mitzunehmen. Sie sind noch ganz am Anfang, vielleicht werden sie einmal so groß wie der, vor dessen Publikum sie gerade spielen. Sie nennen sich Still in Search. Noch auf der Suche. Ariane Bemmer

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