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Berlin: Für die PDS-Spitze waren es 100 000 Teilnehmer Liebknecht-Luxemburg-Ehrung

mit geringerem Zuspruch

Vor einem Jahr waren die Anhänger der PDS in Hochstimmung: Wenige Tage vor der Wahl des rotroten Senats in Berlin zählte die Parteispitze 80000 Menschen beim Gedenken für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. In diesem Jahr sollen es 100000 Menschen gewesen sein, die zur Gedenkstätte der Sozialisten nach Friedrichsfelde kamen – zumindest, wenn man der PDS-Führung glauben möchte. Und das trotz der deprimierenden Lage, in der sich die Sozialisten seit dem Gysi-Rücktritt und der Niederlage bei der Bundestagswahl befinden. Die Polizei aber spricht nur von 10 000 Menschen, die zu Ehren der ermordeten Kommunistenführer gekommen seien. Am frühen Morgen war deutlich sichtbar, dass weniger Menschen die Lichtenberger Gedenkstätte der Sozialisten besuchten als in den Vorjahren.

Für Gabi Zimmer, der Bundes-Chefin der Partei, ist die Ehrung in diesem Jahr auch eine „Antikriegsaktion“ gewesen. Den ganzen Vormittag über liefen vor allem ältere Bürger zur Gedenkstätte und legten dort rote Nelken nieder. Neben Zimmer kamen auch die PDS-Bundestagsabgeordnete Petra Pau und der Ehrenvorsitzende Hans Modrow. Gregor Gysi fehlte. Zimmer forderte am Rande der Veranstaltung die Bundesregierung dazu auf, bei ihrem Nein zu einem möglichen Irak-Krieg zu bleiben. Pau sagte: „Es ist fatal, dass 2003 die Kriegsfrage noch genauso aktuell ist wie zur Zeit Liebknechts.“ Der Friedenswille sei aber gewiss nur eines von vielen Motiven für die Teilnahme am Gedenken.

Ebenfalls am Vormittag zogen mehrere linke Gruppen in einer separaten Demonstration zur Gedenkstätte. Nach Polizeiangaben nahmen daran 5000 Menschen teil. m.m./toh

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