zum Hauptinhalt
Foto: dapd

© dapd

Berlin: Für Mutlu geht’s um mehr als die Wurst Imbiss-Verkäufer sagt, dass Politiker provozierte

Erst gab an der Currywurst-Bude ein Wort das andere, jetzt geht der Streit in der Öffentlichkeit weiter – und bald vielleicht auch vor Gericht. Denn beide Seiten beharren auf ihrer jeweiligen Version der Dinge – und die unterscheiden sich in zwei wesentlichen Punkten voneinander.

Erst gab an der Currywurst-Bude ein Wort das andere, jetzt geht der Streit in der Öffentlichkeit weiter – und bald vielleicht auch vor Gericht. Denn beide Seiten beharren auf ihrer jeweiligen Version der Dinge – und die unterscheiden sich in zwei wesentlichen Punkten voneinander.

Der Grünen-Politiker Özcan Mutlu war, wie berichtet, am Freitag mit den Betreibern eines Imbisses Unter den Linden aneinandergeraten, weil ihm das Essen zu teuer war (elf Euro für zwei Currywurst mit Pommes Frites und eine Fanta). Es entwickelte sich ein Wortgefecht, bei dem die türkischstämmigen Verkäufer laut Mutlu ihrem ebenfalls türkischstämmigen Kunden Vorwürfe machten, weil er Schweinefleisch esse und dies auch noch im Fastenmonat. Es kam zu gegenseitigen Beschimpfungen und zu Geschubse, bevor die von Mutlu angerufene Polizei eintraf. Mutlu stellte Anzeige wegen Beleidigung und später auch wegen Körperverletzung gegen einen der Verkäufer. Der wiederum zeigte den Politiker wegen Körperverletzung an.

In zwei zentralen Punkten widersprechen die Betreiber der Bude Mutlus Darstellung, wie einer der jungen Männer (die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen wollen) dem Tagesspiegel am Dienstag sagte. Zum einen hätten sie dem Politiker keine Vorwürfe gemacht, weil er Schweinefleisch esse, sondern hätten sich nur darüber beschwert, dass er erst etwas bestelle und dann wieder abbestelle, weil es ihm zu teuer ist. „Mir ist doch egal, wer was isst – Hauptsache, er bezahlt“, sagt der junge Mann, dessen Bruder von Mutlu angezeigt wurde, der aber bei dem Streit auch mit dabei war. „Wir sind hier geboren, ich habe eine deutsche Freundin, trinke Alkohol und esse hin und wieder auch selbst mal eine Wurst – was soll ich da einem anderen Vorschriften machen?“

Der zweite Widerspruch: Am Ende des Wortgefechts seien nicht beide Seiten, sondern nur Mutlu handgreiflich geworden, der habe seinen Bruder zwei Mal geschubst. „Wir haben ihm nur gesagt, er soll weggehen“, sagt der junge Mann, der temperamentvoll wirkt, aber darauf beharrt, dass er und seine Brüder in ihrem Imbiss niemals handgreiflich werden würden. „Wir sind doch nicht dumm.“

Nun muss die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob es in der Strafsache zu einer Anklage kommt. Die meisten derartigen Fälle werden allerdings abgelehnt, sagte eine Sprecherin. Lars von Törne

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false