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Berlin: Für Pflichtfach Religion stehen genügend Lehrer bereit

Die evangelischen und die katholischen Kirchen verfügen nach eigener Einschätzung über genügend Lehrkräfte, um ein Wahlpflichtfach Religion abdecken zu können. Schulsenator Klaus Böger hatte gesagt, er könne sich die Einführung der Wahlpflichtfächer Religion und Ethik/Philosophie in dieser Legislaturperiode vorstellen.

Die evangelischen und die katholischen Kirchen verfügen nach eigener Einschätzung über genügend Lehrkräfte, um ein Wahlpflichtfach Religion abdecken zu können. Schulsenator Klaus Böger hatte gesagt, er könne sich die Einführung der Wahlpflichtfächer Religion und Ethik/Philosophie in dieser Legislaturperiode vorstellen. Bisher wird Religion als nicht versetzungsrelevantes, freiwilliges Fach angeboten. Es gibt zwar gesonderte Zeugnisse mit ausgeschriebenen Zensurenziffern wie etwa "sehr gut", doch werden sie eher "pro forma" vergeben, wie Pfarrer und Religionslehrer Stefan Kuhnert sagt. Alternativ kann man einen Unterrichtsbericht mit Einschätzungen der Schüler anfertigen. Der Lehrerbedarf für eine Einführung des Faches zunächst in den Klassenstufen eins und sieben liegt einer zwei Jahre alten Schulverwaltungsstudie zufolge bei 286 Stellen. "Da gäbe es keine Probleme", meint Rupert von Stülpnagel, Schulrat im katholischen Kirchendienst. Nach seinen Angaben unterrichten derzeit 493 Lehrkräfte über 25 000 Kinder in katholischer Religion, 17 000 davon an staatlichen Schulen. Über so genannte Gestellungsverträge könnten die Lehrer auch nach Einführung des Pflichtfaches den Bedarf an katholischer Religionslehre decken. Die Qualifikation des Lehrpersonals sei gut. "Man hat uns von Seiten des Senats immer versichert, dass die Qualifikation ausreicht", sagt Rolf Lüpke, Schulrat der evangelischen Kirche. Für seine Kirche unterrichten rund 1000 Lehrer, Pfarrer und Katecheten knapp 96 0000 Schüler. Unzufrieden sind die Kirchen mit der aktuellen Situation. Oft könne trotz Nachfrage kein Religionsunterricht erteilt werden. Da es meist wenige Interessierten seien die Schüler aus verschiedenen Klassen kämen, scheiterte der Unterricht oft an den Zwängen des Stundenplans. Darüberhinaus gebe es eine Tendenz, den Unterricht auf späte Stunden zu schieben, so dass "Freiwillige" wieder abspringen. Unterdessen kritisierte das Robert-Koch-Gymnasium gestern, man habe sich zuletzt vergeblich um einen Lehrer bemüht.

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