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Berlin: Für Rot-Rot könnte es knapp werden

Die großen Parteien gaben 3, 6 Millionen Euro aus

Selten sind die Wahlplakate und Spots so schlecht weggekommen wie in diesem Jahr: misslungen, altbacken, unbefriedigend. Fast alle Parteien wurden für ihre Kampagnen von den Werbeexperten abgestraft. 800 Großflächen hat allein die SPD über die Stadt verteilt, 1, 4 Millionen Euro für die Kampagne ausgegeben und dabei voll auf den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit gesetzt.

Vor allem Siegesgewissheit hat Wowereit bei seinen Wahlkampfauftritten ausgestrahlt, egal, ob im Fernsehen, am Wahlstand oder auf dem Podium im Streitgespräch mit CDU-Herausforderer Friedbert Pflüger. Nach den Umfragen ist es aber nicht ausgemacht, dass SPD und Linkspartei/PDS ihre Koalition fortführen können. Auch eine rot-grüne Mehrheit oder Dreier-Bündnisse scheinen möglich. Die SPD liegt in Umfragen derzeit bei 32 Prozent. Als Koalitionspartner haben sich sowohl Linkspartei als auch Grüne empfohlen, die laut Umfragen bei 17 und 13 Prozent liegen. Die FDP kann mit etwa acht Prozent rechnen, sie strebt eine Ampelkoalition mit Grünen und SPD an. Der CDU-Spitzenkandidat Pflüger hofft darauf, das schlechte Ergebnis seiner Partei von 2001 (23,8 Prozent) zu verbessern. Umfragen sehen die Christdemokraten jedoch eher bei 22 Prozent.

Die Unentschlossenen sind die Klientel, für die die Parteien auch Millionen ausgegeben haben. Da ihre Zahl hoch ausfiel, könnte das Geld gut angelegt gewesen sein. Vorausgesetzt, die Wähler bringen im Slogan-Einheitsbrei nicht noch die Parteien durcheinander: „Konsequent Berlin“ hieß das Motto der SPD. 750 000 Euro hat die PDS in ihre Kampagne „Berlin bewegt“ investiert. Genauso viel gab die CDU aus, um ihren Slogan „Berlin kann mehr“ zu verbreiten. 300 000 Euro kostete die FDP-Kampagne mit „Berlin kann nicht warten“. Einen etwas anderen Ton schlugen die Grünen mit „Bevor Sie rot sehen – berlingrün“ an. Der Landesverband ließ sich den Wahlkampf 450 000 Euro kosten. Gestern rangen die Spitzenkandidaten noch um Stimmen: Wowereit in Wilmersdorf, Charlottenburg und Spandau, Pflüger in Lichterfelde. Bei der Abschlusskundgebung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte er sich unter anderem für den Religionsunterreicht ein, auch für Muslime.

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