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Alle wichtigen Hersteller für Unterhaltungselektronik präsentieren Geräte, mit der man in die dritte Dimension eintauchen kann.

© ddp

Funkaustellung: Schöne Aussichten auf der Ifa

Heute eröffnet die 50. Internationale Funkausstellung in Berlin. Diesmal steht die 3-D-Technik im Mittelpunkt. Zu erleben gibt es aber noch viel mehr.

Ein ganzes Kino voller Brillenschlangen – zum Piepen! Es ist noch gar nicht so lange her, da haben alte Fotos mit solchen Szenen aus der Frühzeit des 3-D-Kinos, also den fünfziger Jahren, heutige Betrachter nur noch belustigt. Nie und nimmer hätten sie geglaubt, dass dies wieder Mode würde, dass Zuschauer millionenfach in 3-D-Spektakel wie „Avatar“ rennen und sich diese drolligen Sehhilfen auf die Nase setzen würden. Und derartig befremdliches Verhalten dann auch noch zu Hause vor dem Bildschirm? Damals noch undenkbar, doch bald schon wahr.

Denn wenn es nach den TV-Herstellern geht, wird die an diesem Freitag beginnende 50. Internationale Funkausstellung (Ifa) in die Geschichte eingehen wie die vor 43 Jahren, als Willy Brandt per Knopfdruck das Farbfernsehen startete. Wieder einmal soll auf der Schau unterm Funkturm eine neue Dimension der Unterhaltungselektronik, die dritte eben, erobert werden. Dass bei der Ifa alle Zeichen auf 3-D stehen würden, sah man schon daran, dass sogar einige Printmedien sich unerwartet in dieser Technik versuchten und Arte die 3-D-Urversion von Alfred Hitchcocks „Bei Anruf Mord“ ausstrahlte. Der Regisseur hielt nicht viel von der Technik, das Studio hatte aber darauf bestanden und den Film dann doch nur zweidimensional ins Kino gebracht: Der 3-D-Boom war wieder abgeflaut.

Aber jetzt ist er wieder da, und alle wichtigen Hersteller präsentieren 3-D-taugliche Fernsehgeräte. Mehr als 50 Geräte gibt es bereits, allein Sony hat zehn im Sortiment (Halle 4.2). Wenn man der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik glaubt, werden mehr als 40 Prozent der Verbraucher in den nächsten drei Jahren einen 3-D-Fernseher kaufen. Bis es so weit ist, kann die neue Technik an den vielen Ständen auf der Ifa ausprobiert werden. Dann müssen die Zuschauer entscheiden, ob sie tatsächlich bereit sind, spezialbebrillt im Wohnzimmer zu sitzen.

Mit einem zweistelligen Flächenwachstum auf rund 134 400 Quadratmeter vermieteter Fläche ist die Ifa zum Jubiläum größer als je zuvor. Bereits das Krisenjahr 2009 meisterte die Messe mit einer stabilen Ausstellerzahl und 228 600 Besuchern. In diesem Jahr werden 1423 Aussteller so viele Produktneuheiten wie nie zuvor präsentieren. Alle Ausstellungsbereiche sind ausgebucht.

Ein Rundgang durch ein komplett vernetztes Haus ist am Sonntag (16 Uhr) in Halle 8.1 möglich. Die Sonderschau „Das E-Haus“ zeigt ein 100 Quadratmeter großes Modellhaus mit all seinen energieeffizienten Details: von der Wärme- und Beleuchtungstechnik über die Tankstelle fürs Elektroauto bis zur intelligenten Strommessung. Ohnehin wird bei der Veranstaltungsreihe „Ifa Tech Watch“ in Halle 5.3 täglich über die technischen Visionen diskutiert. Es geht um Themen wie die nächste Generation von Fernsehern und Haushaltsgegenständen.

Bereits im dritten Jahr präsentiert sich die Ifa als die weltweit einzige Messe für Haushaltselektrogeräte. Die Industrie für „Weiße Ware“ hat die Krise besser überstanden als andere Branchen. In den Messehallen gibt es die effizientesten, sparsamsten und skurrilsten Haushaltsgeräte zu bewundern. Zum Beispiel einen Backofen, der erkennt, wann das Roastbeef oder die Pizza fertig ist (Halle 4.1, Stand 101). Ein Babyphone, bei dem man seinen Liebling nicht nur hören, sondern auch sehen kann (Halle 4.1, Stand 205). Oder das intelligente Dosiersystem für Waschdilettanten, das anhand des Verschmutzungsgrades die richtige Menge Waschpulver berechnet (Halle 3.1, Stand 101).

Wie immer ist das Rahmenprogramm breit gefächert. So sind Sterneköche zu Gast. Den Anfang macht heute um 14 Uhr Johann Lafer in Halle 6.1/Stand 101. Auf der Young-Ifa-Bühne in Halle 7.2c diskutieren jeden Tag junge Besucher mit Stars und Experten über Medien und Politik. Am Montag stellt beispielsweise die Robert-Bosch-Stiftung das Projekt „Du hast die Macht“ vor. Da geht es um die Frage, wie Politik für Kinder spannend aufbereitet werden kann.

Darüber hinaus werden die TV- und Radiosender mit Ständen und Studios vertreten sein. So kann man etwa bei der ARD in Halle 2.2 Schauspieler wie Katrin Sass und Florian Lukas treffen oder die „Tagesschau“-Sprecher Judith Rakers und Jan Hofer bei der Arbeit beobachten. Am Stand von ZDFneo (Halle 6.2) schaut unter anderem Schauspieler Christian Ulmen vorbei. Und im Ifa-Sommergarten lässt am Samstagabend Scooter die Massen tanzen.

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