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Der neue Alte. Wieder mal renoviert: Messe-Symbol Funkturm.

© picture alliance / dpa

Funkturm nach Sanierung wieder geöffnet: Willkommen im Himmel über Berlin

Zehn Wochen lang wurde der Funkturm saniert. Ab Dienstag saust der Aufzug nun wieder zum Höhenrestaurant und zur Aussichtsplattform an der Spitze.

Nichts kann ihn umpusten, nichts kann ihm schaden, der Funkturm steht auf seinem Fundament am Sommergarten der Messe wie eine Eins. „Berliner Jahre werden gehn, Sturm wird kommen, der Turm wird stehen“, reimten schon seine Erbauer zum Eröffnungsfest 1926. Allerdings muss das traditionsreiche Wahrzeichen regelmäßig in puncto Sicherheit untersucht und saniert werden. Und das Höhenrestaurant, 51 Meter über Charlottenburg, braucht ab und zu eine Schönheitskur. Das alles war mal wieder in den vergangenen zehn Wochen dran. Derweil stand man unten am Turm vor dem geschlossenen Kassenhäuschen. Doch ab Dienstag saust der Lift erneut mit vier Metern pro Sekunde zur Aussichtsplattform hinauf oder stoppt vorher am Panorama-Restaurant. Willkommen, der Lange aus 400 Tonnen Stahl ist wieder fit für seine Gäste.

„Dieser Sommer war super, da kamen wir prima mit den Arbeiten voran“, sagt Messe-Sprecher Andreas Dienemann. Täglich beobachten konnte man in dieser Zeit vor allem die Stahlarbeiter auf ihren Gerüsten. Manchmal kletterten sie auch angegurtet zwischen den Pfeilern umher, beseitigten Rost, trugen Korrosionsschutz auf und erneuerten Verbindungspunkte der horizontalen und vertikalen Stahlträger, die dem Bauwerk seine Stabilität geben. Außerdem bekam der Boden der Aussichtsplattform einen Anstrich mit rutschfester Farbe. Und der Aufzug wurde gründlich durchgecheckt.

Auch ins Restaurant kamen die Handwerker. Die wichtigste Anschaffung war diesmal ein neuer Teppich. Aber den konnten die Lokalbetreiber von der messeeigenen Capital Catering GmbH nicht so locker nach eigenem Geschmack aussuchen. Schließlich steht der ganze Turm seit 1961 unter Denkmalschutz. Im Restaurant ist zum großen Teil noch die Einrichtung aus den 20ern bis zu den holzvertäfelten Wänden vorhanden, ein Mix aus Jugendstil und Bauhaus. Vieles, was durch einen Granatentreffer im Krieg zerstört wurde, hat man in den 50er Jahren weitgehend originalgetreu ersetzt. Zu alledem musste nun der neue Bodenbelag passen. Farben und Muster wurden mit Denkmalexperten abgestimmt, geordert wurde eine Spezialanfertigung.

Und was steht zur Wiedereröffnung ab Dienstag auf der Speisekarte? „Herbstliches aus heimischen Wäldern“, verrät der Messesprecher. Also. Liftknopf drücken. Ein Plätzchen suchen hinter den schrägen Panoramafenstern, die an ein Luftschiff erinnern. Und mit Hasenrücken, Schwarzwurzel und Spätzle auf dem Teller mal wieder den Sonnenuntergang überm Grunewald genießen.

Hier die Öffnungszeiten ab Dienstag: Plattform Montag 10–20 Uhr, Dienstag bis Sonntag, 10–23 Uhr. Restaurant: Mittwoch–Sonntag, 11.30–23 Uhr, Dienstag ab 18 Uhr, montags Ruhetag. Telefon: 3038 1905 oder 3038 2900.

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