zum Hauptinhalt

Berlin: Gäste, Gänse, Zander

Der Entertainer lud zum Weihnachtsfest. Es kamen so viele Obdachlose wie nie

Frank Zander ließ nichts unversucht. Um eine Sehnenscheidenentzündung zu vermeiden, band er sich sogar eine kleine schwarze Manschette ums rechte Handgelenk. Und das war nötig. Schließlich schüttelte er gestern am Eingang des Hotels Estrel 2000 Hände. Jeden Gast seiner Weihnachtsfeier wollte er persönlich begrüßen. 2000 Obdachlose und Arme waren gekommen. Mehr als der Entertainer selbst gedacht hätte. „So viel wie dieses Mal war wohl noch nie los – es werden einfach immer mehr“, sagte Zander, der diese Feier seit zwölf Jahren organisiert.

Der Saal, den das Neuköllner Hotel kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, war festlich geschmückt. Auf der Bühne gab es ein buntes Showprogramm mit Zauberei und Musik. Am besten kam aber wie jedes Jahr der Gänsebraten an. Das lag wohl auch daran, dass er unter anderem von einiger Prominenz serviert wurde. Sängerin Jeannette Biedermann und Radiomoderator Thomas Koschwitz tischten genauso auf wie CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger. „Was Frank Zander hier auf die Beine gestellt hat, ist großartig“, sagt Pflüger. Doch die Feier hatte noch mehr zu bieten, weil jeder Gast auch eine Kleinigkeit geschenkt bekam: Spielzeug, Kleidung und Lebensmittel.

An jedem Tisch wurde gelacht, geplaudert. Frank Zanders Gäste genossen ihren Abend. „Ich komme seit dem ersten Mal hierher. Das gehört für mich zu Weihnachten dazu“, sagte der 43-jährige Henry, der wie alle anderen hier nur seinen Vornamen verraten will. Auch der 49 Jahre alte Peter ist begeistert. „Es macht immer wieder Spaß und bringt eine wunderschöne Abwechslung in unser Leben.“ctr

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false