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Berlin: Gallier in den Spreepark

Französisches Unternehmen hat gute Chancen auf Übernahme

Treptow. Der Spreepark im Plänterwald soll im kommenden Jahr wieder öffnen. Dessen ist sich jedenfalls der Geschäftsführer des Liegenschaftsfonds, Holger Lippmann, sicher. „Die Verhandlungen mit den beiden ernsthaften Interessenten gehen voran“, sagte er am Mittwoch. Der Liegenschaftsfonds, der das Grundstück an der Spree für das Land verwaltet, ist seit mehreren Wochen mit dem Stuttgarter Schausteller Rolf Schmidt und dem französischen Unternehmen Grévin & Cie. im Gespräch. Lippmann hält das von den Franzosen vorgelegte „Grobkonzept“ für das bessere Angebot. „Sie haben Erfahrungen mit Familienparks und verfügen über ein hohes Eigenkapital“, begründet der Geschäftsführer. Das Unternehmen betreibt mehrere Vergnügungsparks in Europa, darunter den „Parc Astérix“ nahe Paris und das Abenteuerland „Fort Fun“ im Sauerland. Zudem hätten die Franzosen bereits angekündigt, vorwiegend ansässige Schausteller und Handwerker zu beschäftigen, sagt Lippmann. Bis Mitte Oktober will Grévin & Cie. dem Liegenschaftsfonds ein „Feinkonzept“ vorlegen.

Offen ist derzeit noch, zu welchen Konditionen ein Investor das Spreepark-Areal übernehmen könnte. Wie berichtet, hinterließ die ehemalige Betreiberfamilie Witte einen Schuldenberg von rund 10 Millionen Euro bei der Bank und rund 700 000 Euro beim Liegenschaftsfonds. „Wir verhandeln mit der Bank als größtem Gläubiger und dem Insolvenzverwalter“, sagt Lippmann. Ziel sei es, die Bank zu einem teilweisen Verzicht auf ihre Forderungen zu bewegen. Bislang lehnte diese das allerdings ab.

Das Bezirksamt hat unterdessen ein Bebauungsplanverfahren für den Ortsteil Plänterwald eingeleitet, in dem der Spreepark liegt. Dabei werden auch Rahmenbedingungen für künftige Investoren festgeschrieben, so die Lage der Zufahrten zum Vergnügungspark und der Parkplätze. Doch die jetzt veröffentlichten Unterlagen stoßen bei den meisten Anwohnern auf Kritik. „Mitten im Landschaftsschutzgebiet sollen 900 Parkplätze entstehen!“, ärgert sich Erhard Redding vom Bürgerkomitee Plänterwald.

Baustadtrat Dieter Schmitz (SPD) erwiderte, diese Zahl gebe lediglich die Ausgangssituation wider. „Die 900 Stellplätze wurden anhand einer Wirtschaftlichkeitsprüfung ermittelt“, erklärte Schmitz. Er stellte aber klar, dass der mögliche Spreepark-Investor an einer „größeren Anzahl von Stellplätzen“ interessiert sei. Der Bezirk prüfe aber auch alternative Anreise-Möglichkeiten: mit Schiff oder einer Parkeisenbahn. bey

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