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Gammelfleisch-Fund: Grüne geben Senatorin Schuld für verzögerte Information

Im Berliner Gammelfleischskandal sehen die Grünen die Verantwortung für die verzögerte Information der Öffentlichkeit bei der ehemaligen Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner.

Berlin - 95 Tonnen Gammelfleisch seien "einfach zwischen den Aktendeckeln in der Senatsverwaltung verschwunden", kritisierte Verbraucherschutz-Experte Michael Schäfer.

Einen solchen Skandal könne man nicht als "klassische Panne" abtun. Die Senatorin mache es sich zu einfach, wenn sie die Verantwortung dafür auf eine "Aushilfskraft" abschiebe, sagte der Grünen-Politiker. Knake-Werner (Linkspartei/PDS) trage die Verantwortung, wenn bei derartigen Gesundheitsgefährdungen der Berliner Bevölkerung in ihrer Verwaltung "nicht die Alarmglocken schrillen".

Senatorin räumt Panne ein

Knake-Werner hatte eine Behördenpanne eingeräumt. Die Informationsketten seien zwar eindeutig geregelt, doch in diesem Fall habe es offensichtlich eine Lücke gegeben, sagte die Senatorin dem "Tagesspiegel".

In Berlin waren bereits am 21. September bei Regelkontrollen 95 Tonnen verdorbenes Fleisch beschlagnahmt worden, was jedoch erst am Freitag bekannt wurde. Nach ersten behördeninternen Ermittlungen meldete eine Vertretungskraft den Fund nicht an die Senatorin weiter. Das Putenfleisch aus Italien wurde in einem Großmarkt in Moabit sichergestellt.

Die Grünen haben nach eigenen Angaben mit den anderen Oppositionsfraktionen eine Sondersitzung des Verbraucherschutz-Ausschusses beantragt, die noch in diesem Jahr stattfinden soll. Außerdem solle sich das Abgeordnetenhaus am Donnerstag mit dem Skandal beschäftigen. (tso/ddp)

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