zum Hauptinhalt

Gammelfleisch: "Nur die Spitze des Eisbergs"

Nach den jüngsten Gammelfleisch-Funden in Berlin werden Forderungen nach rechtlichen Konsequenzen lauter. Die Verbraucherinitiative "Foodwatch" drängt auf eine Bundesratsinitiative, die Konsumenten wirksam schützt.

Berlin - Es sei sehr leicht zu betrügen, sagte der Geschäftsführer der Verbraucherinitiative Thilo Bode im RBB-Inforadio. Die Gewinnspannen seien hoch bei einer geringen Gefahr, erwischt zu werden. Ein einzig wirksames Mittel wäre es, die Namen von Geschäften zu veröffentlichen, betonte Bode. Dies könnte in einem neuen Verbraucherinformationsgesetz geregelt werden.

Die Berliner Gammelfleischfunde der vergangenen Wochen sind nach Überzeugung des Verbraucherschützers nur die Spitze des Eisbergs. Die Statistiken der Lebensmittelkontrolleure zeigten, dass regelmäßig ein Drittel aller Fleischproben beanstandet werde, die Hälfte davon als gesundheitsschädlich. Bode wörtlich: "Der Skandal ist kein Einzelfall, der Skandal ist der Normalfall."

Laut Berliner Staatsanwaltschaft wurden am Mittwoch in Wedding bei einem Döner-Produzenten fünf Tonnen Kalbfleisch beschlagnahmt, das nicht zum Verzehr geeignet war. Nach neuesten Erkenntnissen hat zudem ein Firma mit Sitz in der Weddinger Beusselstraße zwischen Mai und September insgesamt 310 Tonnen Putenfleisch von einem italienischen Erzeuger bezogen. Bislang war in diesem Fall von 95 Tonnen Fleisch die Rede gewesen, das zum Teil mit Salmonellen verseucht oder wertgemindert war. (tso/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false