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Berlin: Ganz groß in Mode

Die Gegend um den Ku’damm wird attraktiver. Beim Global-City-Fest ist das am Wochenende zu erleben

So viele Menschen hat selbst die Love Parade in ihren besten Zeiten nicht angelockt: 1,5 Millionen Gäste kamen nach Angaben der Veranstalter vor einem Jahr zum Fest „Global City“. Fürs kommende Wochenende erwartet die AG City sogar zwei Millionen Besucher auf Kurfürstendamm und Tauentzienstraße. Damit wäre das Fest in seiner 17. Auflage eines der größten in Berlin. Von Freitag bis Sonntag gibt es Modeschauen, Musik und viele weitere Attraktionen. Das Fest ist nicht nur Selbstzweck, sondern Teil des Marketings für den Shopping-Standort. Trotz mancher Klage: Ku’damm und Tauentzienstraße sind unverändert attraktiv. Bei Passantenzählungen liegt der Straßenzug regelmäßig auf Platz eins in Berlin.

Den Höhepunkt des Festes bildet das „Global Fashion Festival“. Auf einem 40 Meter langen Laufsteg zeigen Modedesigner aus acht Ländern ihre Kollektionen, darunter Torsten Amft aus Berlin. An 300 Verkaufsständen wird neben Essen und Getränken vor allem Kunsthandwerk angeboten. Zu den weiteren Attraktionen gehören Showbühnen, ein Riesenrad mit Handwerkshäuschen und einer Windmühle und eine „Spieloase“ für Kinder.

Den Streit um das Niveau der Veranstaltung möchte die AG City, in der Einzelhändler und andere Geschäftsleute organisiert sind, endlich beenden. Ramschbuden werde es nicht mehr geben, kündigte der Vorsitzende Kurt Lehrke an. Immer wieder hatten etablierte Händler große Umsatzeinbußen beklagt.

Bisher wurden die Einnahmen aus dem Fest für die Weihnachtsbeleuchtung auf dem Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße verwendet. Allerdings reichten die Erlöse nicht aus. Weil auch die Spendenbereitschaft von Anliegern hinter den Erwartungen zurückblieb, war der Adventsglanz bedroht – bis 2004 die Wall AG als Sponsor einsprang. Die Firma ist am Kurfürstendamm seit längerem aktiv und betreibt dort unter anderem „Bluespot“-Terminals für Stadtinformationen, drahtlose Internetverbindungen und Rabattaktionen von Läden. Obwohl Wall vorerst alle Kosten der Weihnachtsbeleuchtung deckt, betont die AG City, dass die Gewinne aus der Party weiter für Aktivitäten des Vereins benötigt würden.

Dass die West-City sich gegen die seit der Wende in anderen Stadtteilen entstandene Konkurrenz nicht nur behauptet, sondern sogar an Attraktivität gewinnt, ist auch Festen wie der Langen Nacht des Shoppings zu verdanken, zu der Ende Oktober wieder viele Geschäfte bis Mitternacht öffnen wollen. Veranstalter ist das Werbeteam Berlin im Europa- Center.

Auch Bauprojekte und Geschäftsansiedlungen zeigen, dass die City-West eine Top-Lage geblieben ist. Im Herbst sollen ein Adidas-Sportkaufhaus in der Tauentzienstraße und ein Luxushotel der französischen Concorde-Gruppe in der Joachimstaler Straße eröffnen. Einen Altbau neben dem Hotel will der Unternehmer und Kunstsammler Hans Grothe zum Museum für zeitgenössische Kunst machen. Die Bayerische Immobilien AG plant eine Modernisierung des so genannten Zoobogens in der Budapester Straße. Und die Betreiber des Europa-Centers reißen bald das leer stehende Kino Royal Palast ab; in einen dort geplanten Neubau zieht voraussichtlich ein Saturn- Elektronikmarkt.

Auch die neuesten Attraktionen des Europa-Centers werden an diesem Wochenende geöffnet sein: Von der Aussichtsetage im 20. Stock (Eintritt: drei Euro) reicht der Blick bis zu den Müggelbergen und nach Potsdam, und auf dem Dach steht ein Flugsimulator für virtuelle Helikopterflüge durch Berlin (Eintritt: 9,50 Euro, inklusive Aussichtsetage).

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