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Eduard Meyer, Toningenieur von David Bowie, bei der Gedenk- und Geburtstagsfeier für David Bowie.

© Mike Wolff

Gedenken an David Bowie: Ein Fest für Bowie-Fans

Am Sonntag wäre David Bowie 70 Jahre alt geworden. Auch in Berlin versammelten sich am Wochenende seine Fans und feierten ihren Star.

Zwei Jahre nur hat er in Schöneberg gelebt und ist dann weitergezogen in die Schweiz – trotzdem ist Berlin stolz wie eh und je auf seinen Kurzzeit-Stargast David Bowie. Am Sonntag wäre der Rockstar, der im Januar starb, 70 Jahre alt geworden. Das wurde nicht nur in seiner Heimatstadt London gefeiert, sondern natürlich auch hier: Um Mitternacht versammelten sich Fans vor Bowies ehemaligem Wohnhaus in der Hauptstraße 155 und legten Blumen nieder. Anschließend feierten sie gemeinsam im Café „Neues Ufer“, Bowies Lieblingscafé, und sangen seine Songs.

Am Sonntag wurde David Bowie in den Kreuzberger Hansa Studios in der Köthener Straße mit einem Geburtstagsprogramm gedacht. Hier nahm Bowie die Alben „Low“ und „Heroes“ seiner Berlin-Trilogie auf.

Eduard Meyer war damals hautnah dabei. „Ich war Davids Kaffeekocher und wurde sein Freund“, erinnert er sich. Der 73-jährige Musiker und Tontechniker kam – genau wie Bowie – 1976 nach Berlin und fing an, in den Hansa-Studios zu arbeiten. Für Bowies Album „Low“ spielte Meyer sogar einen Cello-Part ein, heute musiziert er in einem Symphonieorchester in seiner ostwestfälischen Heimatstadt. Wenn Meyer heute durch die Hansa-Studios läuft, hat er stets Bowie vor Augen. „David stand immer hier am Fenster und hat auf die Mauer geschaut.“ Zum letzten Mal gesehen haben sich die beiden im Jahr 2002 bei einem Konzert in der Max-Schmeling-Halle. Bowie sei ein hervorragender Mensch gewesen, schwärmt Eduard Meyer, keineswegs hochnäsig.

Um die hundert Besucher füllten den holzvertäfelten Meistersaal der Hansa-Studios, auch bekannt als „big hall by the wall“. Der Berliner Fotograf Garvin Evans zeigte seine schwarz-weißen Bowie-Porträts, zwischendurch flimmerten „Schöner Gigolo, armer Gigolo“ und „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ über eine Leinwand. In beiden Filmen spielte David Bowie mit.

Organisiert wurde die Veranstaltung von dem Touristikunternehmen Berlin Musictours, das auch Eduard Meyer gewinnen konnte. Im Gespräch mit dem Publikum ließ er seinen Erinnerungen freien Lauf. Was bleibt sonst von David Bowie? Für Fan Jens Daniel ist es nicht nur das musikalische Erbe. „Er hat er uns gezeigt, dass es okay ist anders zu sein und man sich selbst treu bleiben sollte.“ Der Münsteraner sah sein Idol zum ersten Mal 1978 bei einem Konzert, für den Geburtstag ist er extra nach Berlin gereist. Auch Besucher aus Portugal und England streiften durch die Hansa-Studios. Zu den jüngsten gehörten Simon und Daniel, beide Ende 20 und „keine Bowieologen“, aber begeistert von seiner Musik. Sie löse etwas aus. Noch immer.

„Bowie Berlin Walk“ mit Eduard Meyer auf Englisch, 9. und 10.1., 11.30 Uhr. Tickets unter www.musictours-berlin.de

Carla Hegnon

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