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Berlin: Gedenken an Verfolgung Homosexueller

Polizeichef spricht bei Feierstunde im Tiergarten

Schwule und Lesben haben am Sonnabend in Berlin der Verfolgung unter den Nationalsozialisten vor 75 Jahren gedacht. Am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Tiergarten sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch, dieses sei das „dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, das von der Polizei mitgeschrieben wurde“. Der Linke-Fraktionschef im Bundestag, Gregor Gysi, erinnerte daran, dass Homosexuelle auch nach 1945 „in DDR und BRD“ kriminalisiert wurden.

An der Feierstunde, zu der der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas eingeladen hatten, nahmen auch zahlreiche Polizisten teil. An dem Denkmal wurden Kränze niedergelegt.    Am 24. Oktober 1934 begann die systematische Erfassung und Verfolgung homosexueller Männer durch die Gestapo. An diesem Tag ordnete das für die Homosexuellenverfolgung neu geschaffene Gestapo- Sonderdezernat in einem an alle Polizeibehörden versandten Telegramm die reichsweite Erfassung „sämtlicher Personen, die sich irgendwie homosexuell betätigt haben“ an. Seit Anfang Dezember 1934 führte die Gestapo dann zahlreiche Razzien an Treffpunkten und Wohnungen Homosexueller durch. Vor allem in Berlin wurden bei dieser Verfolgungswelle Dutzende homosexuelle Männer verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt. dpa

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