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Gedenken: Sinti und Roma fordern Denkmal für NS-Opfer

Anlässlich des internationalen Gedenktages in Auschwitz hat der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma den Bau des geplanten Denkmals in Berlin eingefordert. Die jüngsten Verzögerungen seien "völlig unverständlich", erkärte der Vorsitzende des Zentralrats, Romani Rose.

Berlin - In der Nähe des Berliner Reichtstages ist ein Denkmal für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma geplant. Der lange Streit um die Inschrift dauert noch an, obwohl sich der Zentralrat zwischenzeitlich schon mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) geeinigt hatte. Dagegen hatte aber die Sinti-Allianz protestiert. Mehrfache Nachfragen, warum es bisher keine Fortschritte gebe, hätten bisher nichts ergeben, sagte der Vorsitzende.

25 KZ-Überlebende der Sinti und Roma aus Deutschland wollten am Mittwoch im Beisein von Rose an der jährlichen internationalen Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die vor 62 Jahren in Auschwitz-Birkenau ermordeten Sinti und Roma teilnehmen. Aufgrund von Himmlers «Auschwitz-Erlass» vom 16. Dezember 1942 hatte die SS 23.000 Sinti und Roma aus elf Ländern Europas in das Vernichtungslager deportiert.

Am 2. August 1944 ermordete die SS dort in den Gaskammern die letzten 2900 Sinti und Roma. Zuvor von SS-Ärzten noch als «arbeitsfähig» selektierte 3000 Sinti und Roma kamen als Sklavenarbeiter in andere Konzentrationslager wie Buchenwald und Ravensbrück. In Europa wurden nach Angaben des Zentralrats 500.000 Roma und Sinti Opfer des Holocaust. (AFP)

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