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Gedenkstätte Hohenschönhausen: Kunstaktion im Stasi-Knast

2000 Collagen, Fotos und Texten erinnern an die Schließung der Stasi-Haftanstalt Hohenschönhausen vor zwanzig Jahren. Künstler Arthur Schmidt alias Gvoon will mit der Aktion auch eigene Erlebnisse verarbeiten - in den Achtzigern war er selbst in der DDR inhaftiert.

Mit Gefangenschaft und Erinnerung setzt sich eine ungewöhnliche Kunstaktion im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen auseinander. Ab Dienstag wird eine Ausstellungsinstallation mit 2000 Zeichnungen gezeigt. Bis zum 3. Oktober - dem Tag der Deutschen Einheit - läuft die Präsentation mit dem Titel "2000 Zeichnungen - inhaftiert". Die Idee: Besucher können die Kunstwerke "befreien", in dem sie eines oder mehrere kostenlos mit nach Hause nehmen.

Die Zeichnungen hängen in acht früheren Vernehmungszimmern des Gefängnisses an langen Fäden von der Decke. Der Fußboden ist mit Blei ausgelegt, in das der Künstler Botschaften eingraviert hat. Die Blätter zum Mitnehmen zeigen Collagen, Fotos und Texte. Besucher, die sich eine Zeichnung mitnehmen, sollen im Austausch ein Foto, eine Notiz oder eine Visitenkarte hinterlassen.

Der Künstler Arthur Schmidt alias Gvoon will daran erinnern, dass die zentrale Stasi-Haftanstalt im Zuge der Wiedervereinigung für immer geschlossen wurde. Gvoon war selbst vor 30 Jahren in der DDR inhaftiert und will mit der Aktion seine Erfahrungen verarbeiten. (dpa)

Die Ausstellung "2000 Zeichnungen - inhaftiert" läuft bis zum 3. Oktober. Sie ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt zur Gedenkstätte kostet 5 Euro (ermäßigt 2,50 Euro). Gedenkstätte: Genslerstraße 66, 13055 Berlin

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