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Berlin: Gefährliches Pflaster

Berlin bleibt in der Kriminalitätsstatistik bundesweit auf Platz 2

Die Zahl der Straftaten in Berlin ist 2003 gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent gesunken, während sie im Bundesgebiet um 0,9 Prozent stieg. Dennoch nimmt Berlin nach wie vor einen Spitzenplatz in der Kriminalitätsstatistik des Bundeskriminalamtes (BKA) ein: Derzeit steht die Stadt auf Platz zwei. Frankfurt (Main) hat die Spitzenposition, auf Platz drei liegt Kiel, Hamburg ist unter den Städten ab 100000 Einwohner nach Lübeck erst auf Rang fünf. Gemessen wird dies an der so genannten Häufigkeitszahl, die angibt, wie viel Straftaten pro 100 000 Einwohner registriert werden. Unter den drei Stadtstaaten steht Berlin demnach mit 16622 Straftaten pro 100000 Einwohner an der Spitze. Salzgitter ist die Stadt mit den wenigsten Straftaten. Das geht aus der gestern von Bundesinnenminister Schily vorgelegten Statistik hervor.

Die Spitzenposition von Frankfurt (Main) mit einer Häufigkeitszahl von 17 379 ist auf die vielen Drogendelikte zurückzuführen. Internationale Drogenkuriere reisen meist über den Frankfurter Flughafen nach Deutschland ein, entsprechend hoch ist die Zahl der Drogendelikte in Frankfurt.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in der Bankenstadt dagegen ist mit rund 2300 relativ gering, während sie in Hamburg sehr hoch ist. Über 8100 waren es hier. Auch Berlin hat mit mehr als 6500 Einbrüchen eine sehr hohe Quote. Bei Raubtaten gibt es ein ähnliches Bild: Knapp 1500 wurden im vergangenen Jahr in Frankfurt angezeigt. In Berlin sank die Zahl der Raubtaten zwar um rund vier Prozent, dennoch wurden noch immer über 8500 Delikte registriert, in Hamburg waren es 4400. In Stuttgart ereigneten sich vergangenes Jahr dagegen nur 460 Raubtaten und 550 Wohnungseinbrüche. In der Millionenstadt München wurden 890 Raubtaten und knapp 1000 Wohnungseinbrüche angezeigt.

Mit 68 Morden und 117 Tötungsversuchen nimmt Berlin einen unrühmlichen Spitzenplatz ein. Zum Vergleich: In Frankfurt (Main) wurden im vergangenen Jahr 14 Menschen umgebracht (30 Versuche) und in Hamburg 26 Menschen getötet. In 40 Fällen blieb es beim Versuch. In Stuttgart starben 8 Menschen eines gewaltsamen Todes, es gab 32 Tötungsversuche. Die Aufklärungsrate liegt den BKA–Angaben zufolge in diesen Städten zwischen 88 und 95 Prozent.

Vergleicht man Delikte wie Diebstahl oder Straßenkriminalität, darunter fallen Handtaschenraube und Sachbeschädigungen an Autos, verliert Berlin die Spitzenposition. Mit über 123 000 Diebstählen hat Berlin zwar die höchste absolute Quote, gefolgt von Hamburg (64 400) und Frankfurt (gut 28 500), aber durch die Häufigkeitszahl von 3629 Taten pro 100 000 Bewohner rutscht Berlin auf Platz 5. Spitzenreiter ist Frankfurt (Häufigkeitszahl 4429) gefolgt von Düsseldorf (4131), Kiel (4105) und Hamburg mit 3728 Taten auf je 100 000 Bürger. Ähnlich sieht es bei der Straßenkriminalität aus: Über 150 000 Taten wurden in Berlin angezeigt, mit einer Häufigkeitsziffer von 4462 aber belegt die Stadt Platz 6. Davor rangieren Bremen (5253), Rostock (4938), Düsseldorf (4899), Hamburg (4752) und Kiel (4708).weso

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