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Berlin: Gegen aggressive Besucher: Hartes Durchgreifen im Neuköllner Sozialamt hat Lage nach Übergriffen auf Mitarbeiter entspannt

Die Sicherheitsvorkehrungen für Mitarbeiter im Sozialamt vor Übergriffen scheinen Wirkung zu zeigen. Nach Eindruck des zuständigen Stadtrats Michael Freiberge hat sich die Lage entspannt.

Die Sicherheitsvorkehrungen für Mitarbeiter im Sozialamt vor Übergriffen scheinen Wirkung zu zeigen. Nach Eindruck des zuständigen Stadtrats Michael Freiberge hat sich die Lage entspannt. Wie berichtet, wurden Mitarbeiter tätlich angegriffen, und im April gab es sogar Morddrohungen. Nach Freibergs Angaben ging die Zahl der Strafanzeigen und Hausverbote zurück. Für ihn sei die Sicherheit der Mitarbeiter oberstes Gebot, so dass hart gegen aggressive Besucher vorgegangen werde.

Nachdem die Polizeidirektion Neukölln / Kreuzberg die Bitte des Bezirks abgelehnt hatte, ein Revier direkt im Rathaus an der Karl-Marx-Straße einzurichten, sollen nun zu bestimmten Zeiten die Ordnungshüter durch das Rathaus patrouillieren. Wenn dies keine Wirkung zeige, will Freiberg erneut eine Wache beantragen. Dabei würde der Bezirk auch zusätzliche Kosten übernehmen.

Spätestens Ende des Jahres wird zudem eine Videoüberwachung im Rathaus installiert sein. Über die technische Realisierung und Probleme des Datenschutzes werde momentan noch verhandelt. Bei aller Prävention sei eines wichtig, so Freiberg: "Die Maßnahmen zum Krisenmanagment müssen sensibel angegangen werden. Dabei gilt es nicht nur, den Rechtsstaat durchzusetzen."

Für Regine Rochlitz, Sozialdezernentin im Neuköllner Rathaus, hat sich an den Rahmenbedingungen für die Lösung der Probleme bis jetzt nicht sehr viel verändert. Derzeit arbeite man unter Beteiligung der Mitarbeiter intensiv an neuen Organisationsstrukturen. Zudem sollen verstärkt Fortbildungsmaßnahmen angeboten werden. "Wir verhandeln in alle Richtungen, das Ende des Prozesses ist aber noch nicht absehbar.", sagt Rochlitz. Sie geht davon aus, dass zum Jahresende neue Strategien in die Tat umgesetzt werden können.

Auch Martina Seemeyer vom Personalrat betont die Schwierigkeit des Gesamtkonzeptes: "Man muss genau zwischen berechtigten Interessen von Bürgern und Beschäftigten abwägen", sagt sie. Die Situation solle nicht weiter eskalieren, so wäre beispielsweise der Einbau von Panzerglas in der Zone zwischen Antragsteller und Sachbearbeiter der falsche Weg. Der Personalrat beobachte zwar nur die Gespräche, dennoch werden dort auch eigene Vorschläge berücksichtigt. Sein Ziel sei es, die Arbeit im Rathaus anders zu organisieren und somit angenehmere Arbeitsbedingungen zu schaffen, sagte Martina Seemeyer weiter.

krau

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