zum Hauptinhalt

Berlin: Gelaufen, gerollt, beleuchtet

Riesenandrang bei mehreren Festen. Nur in den Wannsee wollte niemand

Zum Baden war gestern keiner gekommen, aber zum Vorbeischauen, und warme Worte gab’s von allen Seiten. Am Wannsee feierten Bäderbetriebe und Stiftung Denkmalschutz anlässlich des Jubiläums den Abschluss der Teilsanierung, und Sportsenator Ehrhart Körting (SPD) gab sich optimistisch, dass auch die restliche Sanierung des 100 Jahre alten Bades gelingen werde.

Mit „Willkommen bei Sonnenschein“ wurden mittags die Gäste des eintägigen Europa-Festivals auf der Friedrichstraße begrüßt. Viele lachten, und dabei war der Himmel doch sehr grau. Die Besucher trösteten sich, dies sei wohl verspätetes Aprilwetter. Wie auch die Gäste im Erholungspark Marzahn, der gestern zur ersten „Gartennacht“ mit eindrucksvoller Lichttechnik lud. Heute wird die Anlage an der Eisenacher Straße 20 Jahre alt, die Geburtstagsfeier ist ab 12 Uhr.

Auch die mehr als 12 000 Teilnehmerinnen des Avon-Laufs auf der Straße des 17. Juni oder die Fahrer des Autokorsos von Oldtimern liefen und rollten vom Wetter unbeeindruckt. Die Fahrt der alten Wagen, vom 1909er Opel (gesteuert von Heidi Hetzer), 1929er Fords über BMW- Isettas, Goggos, Trabis bis zu VW-Käfern, war eine Demonstration gegen das ab 2008 geltende Fahrverbot in der Innenstadt-Umweltzone. Mehr als 1000 Fahrzeuge waren von der Deutschlandhalle bis zum Schlossplatz gerollt, dort stellten sie sich um 13 Uhr in Positur, und Frank Honeck vom Verein „Mobiles Kulturgut Berlin“ sprach von Fahrzeugen, in die viel Herzblut geflossen sei, die ein Stück Automobilgeschichte darstellten und die nicht verbannt werden dürften. Vorgeschriebene Kilometer und eine Fahrtenbuchregelung seien unpraktikabel. Wegen des Korsos und der Sperrungen am Schlossplatz kam der Verkehr zwischen Friedrichstraße und Alexanderplatz fast zum Stillstand.

Dort begann das „One World Village“ mit seinem Informations- und Bühnenprogramm. Zwei Wochen lang wird auf dem Alexanderplatz in verschiedenen Pavillons, die wie ein Dorf gruppiert sind, über Ziele der internationalen Entwicklungspolitik informiert – etwa über den Kampf gegen Kindersterblichkeit und den Raubbau von Rohstoffen. Abends hatten sich Bands aus Lateinamerika, Asien und Afrika angesagt.C. v. L./oew

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false