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Berlin: Geld für Glanz und Gloria

Preußen ist untergegangen. Trotzdem begegnet uns der Name aus der Vergangenheit fast täglich.

Preußen ist untergegangen. Trotzdem begegnet uns der Name aus der Vergangenheit fast täglich. In unserer Serie zeigen wir, wo Preußen noch lebendig ist. Heute: die Preußische Seehandlung.

Solche Metamporphosen lassen jeden Schmetterling blass aussehen. Vom Wirtschaftsförderungsprojekt über eine Staatsbank hin zur Kulturstiftung - oder kurz: Preußische Seehandlung. Preußen und See? Überraschend angesichts der sehr landlastigen Geschichte des Hohenzollernstaates. Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm teilte mit dem großen König Friedrich II. hundert Jahre später ein ganz besonderes Faible.

Die Herrscher über den brandenburgisch-preußischen Sandkasten empfanden eine romantische Zuneigung zum Meer. Und während der Kurfürst im 17. Jahrhundert eine Flotte für den Sklavenhandel schuf, gründete der frankophone Friedrich der Große im 1772 seine "Societé de Commerce maritime", um mit dem Handel die preußische Wirtschaft anzukurbeln.

Im 19. Jahrhundert wurden die Geschäfte bodenständiger. Man spekulierte und mauserte sich zum staatlichen Bankhaus, das auch die preußischen Kriege auf dem Weg zum Deutschen Reich finanzierte. Der Weg zur "Preußischen Staatsbank (Seehandlung)" war kurz. Obwohl der Name erst 1918 offiziell wurde. Mit dem Ende Preußens 1947 endete auch das Bankhaus. Es ging in die Liquidation. Am Ende der Auflösung der Institution 1983 blieben der Name und ein bisschen Geld (19 Millionen Mark) übrig. Wohin damit? Am besten in die Kunst. Die Kulturstiftung war geboren.

I.B.

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