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Berlin: Geld geben ist alles

Gay Games sollen ohne Steuergeld auskommen – Jagd nach Sponsoren ist eröffnet

Der Erfolg der Bewerbung Berlins um die Gay Games hängt auch davon ab, ob und wie viele Firmen bereit sind, als Sponsoren einzusteigen. Wie berichtet, will Berlin die Spiele im Jahr 2010 in die Stadt holen. Klaus Wowereit kümmert sich selbst um das Projekt. Geld aus dem Steuertopf wird es aber nicht geben. Der Organisationsstab ist bereits auf Sponsorensuche.

Bei den Spielen in Sydney 2002 waren zum Beispiel die Fluggesellschaften Quantas und American Airlines Sponsor, für die Spiele 2006 in Montreal ist Air Canada mit im Boot. Das ist kein Wunder, gelten Lesben und Schwule doch als reiselustig und sind als Zielgruppe interessant. So ist die InternetSeite des Christopher Street Days nicht zufällig mit Reklame zweier Fluggesellschaften gespickt: Hapag-Lloyd Express und die niederländische KLM werben um Kunden auf ihren Flügen nach Berlin. Interessant ist die Gruppe auch für die restliche Branche, wie Reiseveranstalter und Hotelketten.

Die Reiselust der Homosexuellen ist auch ein Grund dafür, dass die Gay Games hinsichtlich der Teilnehmerzahlen bislang so erfolgreich waren. Die Idee dazu hatte 1982 der Amerikaner Tom Waddell. Er gründete die Gay Games als bewussten Gegenentwurf zu den Olympischen Spielen, bei denen die Sportler offen schwul oder lesbisch auftreten können. Das war damals nicht möglich.

Waddell sah in den Gay Games den olympischen Grundsatz – „Dabei sein ist alles!“ – konsequent umgesetzt. Leistungskontrollen und Qualifikationen kennen die Gay Games nicht, jeder kann mitmachen. Gleichwohl ist das sportliche Niveau beachtlich und liegt deutlich über dem anderer Breitensportfeste. Heute gilt Homosexualität bei den Sportverbänden offiziell nicht mehr als problematisch. Doch die Gay Games sind das einzige internationale Sportfest, an dem zum Beispiel gleichgeschlechtliche Paare teilnehmen, etwa beim Tanzen. Diese Paare sind unter Umständen noch nicht nicht einmal homosexuell. oew

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