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Berlin: Geld statt Gummibärchen

Warum Thomas Gottschalk 5000-mal 5000 Euro zu verschenken hat

Er kam, setzte sich und plauderte. Thomas Gottschalk war gestern Überraschungsgast einer Pressekonferenz der „Aktion Mensch“. Der Moderator soll nämlich für das Vorhaben „5000 mal Zukunft“ werben, mit dem die Organisation Jugendprojekte fördert. Nach dem etwas hölzernen Einführungsvortrag von AktionMensch-Geschäftsführer Dieter Gutschick kam Gottschalk gerade recht. „Die Sache bekommt natürlich mehr Aufmerksamkeit mit mir“, erklärte Gottschalk den Grund seines Kommens „als nur mit Herrn Gutschick – auch wenn er einen sehr hippen Bart hat.“ Gutschick, der einen Bart trägt wie IG-Metall-Vize Jürgen Peters, stellte vor, worum es in 5000 mal Zukunft geht: „Wir wollen 5000 Kinder- und Jugend-Projekte in Deutschland fördern, mit jeweils 5000 Euro“ – zusammen also 25 Millionen und fast ein Viertel von dem, was der Posten „Kinder- und Jugendplan“ im Bundeshaushalt ausmacht.

Gutschick erklärte auch, warum die Organisation, die sich traditionell für Behinderte einsetzt, jetzt so viel Geld für junge Menschen bereitstellt: Die Gemeinden hätten immer weniger Geld für Jugendclubs, Spielplätze, Projekte, junge Menschen würden zu sehr als Kostenfaktoren und zukünftige Rentenzahler gesehen. Um 5000 Euro bewerben können sich nicht-staatliche Organisationen, aber auch Kinder und Jugendliche, die eine Idee haben. Die Aktion Mensch vermittelt einen Verein, der beim Antragstellen hilft. Erlaubt sind alle Themenbereiche – ob Kunst, Umwelt, Sport oder Suchtprävention.

Sonst legt Gottschalk den Kindern die Gummibärchen ans Herz, jetzt will er ihr Engagement fördern. Er kenne die amerikanischen Verhältnisse, wo gemeinnützige Aufgaben viel mehr privat finanziert werden. Wenn sich der Staat bei uns jetzt auch zurückziehe, sei das sehr kurzsichtig. Das Geld sei als Anstoß gedacht, nicht als Ersatz für staatliche Förderung. Der Anstoß für Gottschalks Engagement kam von seinem Haussender ZDF, der seinen größten Quotenbringer gern in einer wohltätigen Funktion sehen wollte. Und diese scheint gut zu passen: „Ich habe ja auch zwei Kinder. Außerdem kenne ich nicht nur Hollywood, sondern auch die schwachen Ecken der Gesellschaft.“ Und Gottschalk kann sich auch noch an seine eigene Jugend in Bayern erinnern: Einen Jugendclub habe es in Inning damals nicht gegeben. „Also hingen die Kids dort an der Tanke herum.“eck

Informationsmaterial im Internet unter www.5000xZukunft.de oder per Post: Aktion Mensch, Heinemannstr. 36 , 53175 Bonn

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