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Berlin: Geldautomaten der Sparkasse streikten

Wer sich gestern zwischen 8 und 14.18 Uhr noch Geld für seinen Pfingsteinkauf von einem Automaten der Berliner Sparkassen holen wollte, war Neese, wie der Berliner sagt.

Wer sich gestern zwischen 8 und 14.18 Uhr noch Geld für seinen Pfingsteinkauf von einem Automaten der Berliner Sparkassen holen wollte, war Neese, wie der Berliner sagt. Viele reagierten noch drastischer: „Verdammter Mist“, schimpfte gegen 10.15 Uhr am Nollendorfplatz ein Mann. Der Sparkassenautomat hatte ihm kein Geld gegeben. Aber nicht nur ihm wurde dort Bares verweigert – keiner der Wartenden kam an Geld. „In der Potsdamer gibts auch keins“, wusste einer aus der sich ratlos auflösenden Warteschlange und schürte erste Panik. „Wie soll ich denn nun für Pfingsten auf dem Winterfeldtmarkt einkaufen“, jammerte eine Frau.

Der Panikmacher vom Nollendorfplatz hatte nicht gelogen – auch in der Potsdamer Straße gab der Sparkassenautomat kein Geld aus, sondern nur die EC-Karte zurück. Dafür gab’s was zu lesen: Die „Bank ist nicht erreichbar“, lautete die lakonische Auskunft für die sich entnervt die Klinke in die Hand gebenden Kunden, die teilweise schon die dritte und vierte Sparkassenfiliale angefahren hatten. „Die Fremdgebühr zahlen die mir zurück“, gab einer drohend die Parole aus, schließlich müsse er nun Geld von einem fremden Geldinstitut in Anspruch nehmen.

Constanze Stempel wusste zunächst gar nichts vom ergebnislosen Sturm auf die Berliner Sparkassenautomaten. Die Nachfrage, was denn mit diesen los sei, erwischte die Sprecherin der Bankgesellschaft Berlin per Handy beim Pfingsteinkauf, für den sie nicht vorher zum Sparkassenautomaten musste. „Da muss ich mich selbst erst kundig machen“, versprach sie, „das wird zum Wochenende aber schwierig.“ Dass die Bank pleite sei, sei aber eine völlig unbegründete Sorge.

Genau diese Befürchtung führte gestern Mittag in der Filiale in der Wilmersdorfer Straße zu „Zuständen wie in Argentinien“ - so schilderte ein Anrufer dem Tagesspiegel die Situation. „Das wäre aber schäbig, wenn die das so klammheimlich machten“, versuchte einer sich selbst zu beruhigen, dass die zur Bankgesellschaft gehörende Berliner Sparkasse ihm so was nicht antut.

Tat sie auch nicht. Des Aufruhrs Lösung verkündete dann Constanze Stempel – eine Störung im Rechenzentrum. Das wird seit dem 1. April von der Datenverarbeitungsgesellschaft (DVG) aus Hannover betrieben und hatte in der Nacht zum Sonnabend Wartungsarbeiten durchgeführt. Warum es dadurch gestern zum totalen Automatenausfall zwischen 8 und 14.18 Uhr kam, müsse man erst analysieren, sagte der DVG-Sprecher Dirk Sarnes gestern in Hannover. Für den Einkauf auf dem Winterfeldtmarkt zu spät. Heidemarie Mazuhn

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