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Berlin: Geldbote bei Raubüberfall erschossen

Zivilstreife bemerkte Täter – kam aber zu spät

Diesmal endete der Raubüberfall tödlich: Erneut wurden in der Nacht zu Freitag Geldboten der Firma Brinks beim Auffüllen von Automaten einer Sparkassen-Filiale in Hellersdorf überfallen. Einer der Täter feuerte mindestens zwei Schüsse aus einer Pistole ab. Ein 40-jähriger Wachmann wurde dabei in den Oberkörper getroffen und starb noch am Tatort. Seine beiden Kollegen blieben unverletzt. Die Räuber stiegen mit zwei Geldbehältern in einen Fluchtwagen und entkamen unerkannt. Die Kripo fahndet nach den drei Tätern. Für Hinweise wurden 5000 Euro Belohnung ausgelobt.

Fast wäre der tragische Überfall verhindert worden: Einer Zivilstreife fielen kurz vor zwei Uhr zwei Männer mit Baseballmützen und hochgezogenen Kapuzen auf. Die Beamten entschieden sich, ihr Auto etwas weiter entfernt zu parken, um die Verdächtigen im Auge zu behalten. Dabei bemerkten sie einen dunklen Audi A6, in dem ein Mann saß. Noch während die Ermittler ihren Wagen abstellten, hörten sie Schüsse. Vor der Sparkasse am Hultschiner Damm blinkte die Alarmanlage des Geldtransporters, in dem der Fahrer saß. Einer der Geldboten lag blutüberströmt am Boden. Sein Kollege war rechtzeitig in Deckung gegangen und blieb unverletzt. Weitere Zivilstreifen verfolgten den Audi A6; auf der Autobahn A 10 Richtung Dreieck Spreeau entkamen die Täter ihnen aber. Wie sich herausstellte, wurde das Fluchtauto (amtliches Kennzeichen: B-DJ 2061) vor zwei Tagen in der Breiten Straße in Schmargendorf gestohlen.

Wie viel Geld die Räuber erbeuteten, teilte die Polizei nicht mit. Der getötete Geldbote soll keine Schutzweste getragen haben. Die Kuriere waren bewaffnet, hatten aber offenbar keine Chance, sich zu verteidigen.

Nach ersten Ermittlungen waren zwei der Täter 25 bis 30 Jahre alt. Ein Mann wird als etwa 1,80 Meter groß, schlank bis kräftig beschrieben. Sein Komplize war etwas kleiner. Beide trugen Bomberjacken und Baseballmütze.

Die Firma Brinks ist spezialisiert auf das Befüllen von Geldautomaten. „Die Firma hat ihr eigenes Sicherheitskonzept“, sagte eine Sparkassen-Sprecherin. Die Filiale am Hultschiner Damm blieb am Freitag geschlossen.

Auf Brinks-Kuriere gab es bereits mehrere Raubüberfälle: Ende Januar versuchten mit Panzerfäusten bewaffnete Täter einen Transporter auf einer Auffahrt der Autobahn A 113 in Adlershof zu stoppen. Doch der Fahrer raste davon. Ende August 2005 wurden drei Brinks-Wachleute in Wedding mit Maschinenpistolen beschossen – einer wurde lebensgefährlich verletzt. Die vier Männer, die im Mai vergangenen Jahres einen Geldtransporter am Savignyplatz ausgeraubt hatten, sitzen in Haft.

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