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Gemeinschaftsschulen: Pflüger wirft Wowereit Wortbruch vor

Der Berliner CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger hat dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit angesichts des geplanten Einstiegs in die Gemeinschaftsschule "Wortbruch" vorgeworfen.

Berlin - Wowereit habe die Berliner "aus wahltaktischem Populismus" getäuscht, sagte Pflüger. Die CDU-Fraktion werde in den nächsten Tagen eine Versammlung aller interessierten Gruppen und Verbände einberufen und "den Widerstand gegen die rot-rote Bildungslüge" organisieren.

Auch das Erzbistum Berlin äußerte sich den Plänen von SPD und Linkspartei/PDS gegenüber ablehnend. Für die Schulen in seiner Trägerschaft strebe das Erzbistum keine Gemeinschaftsschule an, wenn damit gemeint sei, dass alle Schüler über zehn Jahre gemeinsam unterrichtet werden sollen, sagte ein Sprecher.

Begrüßt wurde das Vorhaben derweil vom Deutschen Kinderhilfswerk. Es dürfe dabei aber nicht bei befristeten Pilotprojekten bleiben. "Die Erfahrung in vielen europäischen Ländern zeigen uns, dass eine Gemeinschaftsschule gegenüber unserem dreigliedrigen Schulsystem der bessere Weg ist", sagte Bundesgeschäftsführerin Heide-Rose Brückner. Das derzeitige System führe vielfach "geradewegs zu einer Bildungsdiskriminierung", bei der etwa die Kinder aus so genannten bildungsfernen Schichten auf der Strecke blieben.

Nach Plänen von Rot-Rot sollen zum Schuljahr 2008/2009 neue Gemeinschaftsschulen auf freiwilliger Basis starten, in denen Kinder bis zur 10. oder 12. Klasse gemeinsam lernen. Dafür werden den Angaben nach insgesamt 22 Millionen Euro bereit gestellt. Wie viele derartige Schulen es geben wird, ist noch offen. Bisher existieren in Berlin bereits fünf solcher Modellschulen. (tso/ddp)

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