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Style-Doggy. Kursleiter Manfred ist eine Pit-Bull-Dame im falschen Körper. Foto: dpa

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Berlin: GENDERREFERAT*

Ach, liebe Leserinnen, Leser und In-Betweens, unsere queeren Herzen sind zerrissen: Einerseits teilen wir die Einschätzung des Referats für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter (LGTBI) in der Verfassten Studierendenschaft (VS) der Humboldt-Universität (HU): Ein Uni-Präsidium, das keine Räume für einen Workshop zur sexuellen Fesselkunst bereitstellen mag, sollte gefälligst auch Schachklub und Orchester der Universität verweisen. Andererseits finden wir recht lässig, wie die Leiterin des Präsidialbereiches an der HU, Sandra Westerburg, in einem Brief an das Referat „bei allem Respekt vor friedlichen Vorlieben“ nicht erkennen mag, „wie die geplante Veranstaltung Teil der Aufgaben der Verfassten Studierendenschaft sein kann“.

Ach, liebe Leserinnen, Leser und In-Betweens, unsere queeren Herzen sind zerrissen: Einerseits teilen wir die Einschätzung des Referats für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter (LGTBI) in der Verfassten Studierendenschaft (VS) der Humboldt-Universität (HU): Ein Uni-Präsidium, das keine Räume für einen Workshop zur sexuellen Fesselkunst bereitstellen mag, sollte gefälligst auch Schachklub und Orchester der Universität verweisen. Andererseits finden wir recht lässig, wie die Leiterin des Präsidialbereiches an der HU, Sandra Westerburg, in einem Brief an das Referat „bei allem Respekt vor friedlichen Vorlieben“ nicht erkennen mag, „wie die geplante Veranstaltung Teil der Aufgaben der Verfassten Studierendenschaft sein kann“. Weder die „Förderung der sozialen und wirtschaftlichen Selbsthilfe“ noch die „Förderung des Studierendensports“ oder die Wahrnehmung der „kulturellen, fachlichen, wirtschaftlichen oder sozialen Belange“ (vgl. § 18, Abs. 2, BerlHG) ) deckten das ab. So weit, so gut, aber wir wären nicht wir, wenn wir nicht Aktivismus und Hochschulgesetz mit einem extrem transformativen Kursprogramm zu versöhnen wüssten:

KURS 001: Der Keks? Das Plätzchen!

DER Lebkuchen war gestern – wir fabrizieren zum Advent neutrales Spritzgebäck und transgeniale Zimt-*. Außerdem: Körpererfahrung im Teigmantel und eine kritisch-performative Auseinandersetzung mit Tonpfeifen. Wenn das keine soziale Selbsthilfe ist, was dann? Vielleicht das:

KURS 002: Gassi mit *

Hier werden Geschlechterklischees an die Leine gelegt: Homoerotische Rüdenspiele, ungestüme Weiblichkeit beim Bitch-Agility – Hunde machen vor, was manche Menschen anderen als „unnatürlich“ verkaufen. Das ist kulturell, fachlich und sozial von Belang, genau wie

KURS 003: Germany’s Next Top Moral

Bei Catwalks über 100 aussortierte UB-Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ stanzen wir mit High Heels nach dem Lochkartenprinzip einen neuen Moralkodex zusammen. Was fehlt da noch? Ach ja, die Förderung des Uni-Sports:

KURS 004: Sturm & Drag

Für ein performatives Undoing Gender und wirksames Auffummeln von Rollenklischees wird erst mal crossgedresst – und dann geht’s schön mit Federboa zum Bolzen. Abends wird’s dann besinnlich:

KURS 005: Oh, Bondagebaum!

Weihnachten stimmt jede Uni-Leitung milde. Und wenn man nun Bondageübungen nicht mit Hanfseilen am Transmenschen, sondern mit Leuchtwurst an der Tanne im Foyer durchführt – jede* würde darin einen Beitrag zu den kulturellen Belangen der Uni sehen. OdER?

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