zum Hauptinhalt
Mittagessen in einer Kita

© picture alliance / dpa

Gentrifizierung und Kitas: Kurzsichtig

Kleine Kitas sind gefährdet, weil sie die steigenden Mieten in der Innenstadt nicht zahlen können. Eine alarmierende Entwicklung. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Claudia Keller

Bis 2030 sollen vier Millionen Menschen in Berlin leben. Für sie müssen Wohnungen und Verkehrswege geschaffen werden und Plätze in Schulen und Kitas. Doch jetzt schon sind Kitas und Kinderläden bedroht, weil sie die Mieten in den Innenstadtbezirken nicht mehr zahlen können. Mehr als 30 Einrichtungen waren in den vergangenen zwei Jahren gefährdet, vor allem solche, die von Eltern gegründet wurden oder von kleineren Trägern betrieben werden. Sicher, es gibt kein Menschenrecht auf billige Wohnungen in Innenstädten, auch keines auf billige Gewerbemieten.

Wohin sollen die neuen Bewohner ihre Kinder schicken?

Doch es ist kurzsichtig, Kitas zu vertreiben. Die neuen Bewohner der schicken Häuser haben auch Nachwuchs, den sie nicht eine halbe Stunde durch die Stadt fahren wollen, weil die nächste Kita weit weg ist. Bürgerschaftliches Engagement bremst man so auch aus. Eltern gründen Kitas in der Nachbarschaft oder gar nicht. Und hören wir nicht täglich, wie wichtig Schulen und Kindergärten für die Integration der Flüchtlinge sind? Die Politik sollte Investoren zur Not verpflichten, auch billigere Räume für soziale Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Besser wäre es, die Bauherren hätten ein Einsehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false