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Berlin: Genuss in preiswürdigen Mengen

Ausgezeichnete Weine für „Unter fünf Euro“ bei der Gala zum Deutschen Weinpreis im Hotel Palace

Lange Dankesreden waren diesmal tabu. Bei der Verleihung des Deutschen Weinpreises, zu dem der Busche Verlag ins Hotel Palace geladen hatte, musste alles ganz schnell gehen. Immerhin waren als Folge einer umfangreichen Blindverkostung 62 Weine auszuzeichnen. Moderatorin Britta Elm hielt die gewürdigten Winzer mit angenehm frechem Witz auf Trab: „Denken Sie daran, es soll ja anschließend noch gefeiert werden.“

Draußen vor dem Saal werkelte Chefkoch Matthias Buchholz an einem grandiosen Buffet, bauten die vertreteten Weingüter eine Verkostungsstraße auf. Für den „Busche Deutscher Weinpreis“ hatten 700 Winzer insgesamt 3500 Weine angemeldet, wobei es nicht nur deutsche Weine waren, sondern auch einige österreichische und südtirolische Ausnahmen akzeptiert wurden.

Besonders praktisch bei der Kategorienauswahl: Es ging nach Preisen. Da man beim Weinkauf nie danach gehen kann, dass etwas desto besser ist, je mehr es kostet, ergibt sich daraus eine gute Orientierung für Laien. In der Kategorie bis 5 Euro etwa waren siegreich unter den trockenen Chardonnays der 2005er Kirchhofener Batzenberg aus dem badischen Weinkeller Ehrenkirchen, bei den Dornfeldern der 2004er Meckenheimer aus Neustadt an der Weinstraße, bei den Gewürztraminern die 2005er Kallstadter Kobnert Spätlese und bei den trockenen Rieslingen der 2005er Graacher Dompropst vom Weingut Josef Bernard-Kieren aus Graach (Mosel-Saar-Ruwer).

Starkoch Heinz Winkler beschrieb in seiner Laudatio auf den Schauspieler Christian Wolff, der sich bei dieser Gelegenheit als geborener Berliner outete, die typischen Charaktereigenschaften von Weintrinkern: großzügig, offen, humorvoll und – diszipliniert. Marie-Luise Marjan, Laudatorin für das Etikett des Jahres der Oberschule für Landwirtschaft aus Südtirol, bekannte immerhin, dass sie ihre letzte Weinprobe in Meran als berauschend in Erinnerung hat. Anders als es die Verkostungsrituale vorsehen, hat sie da wohl doch einiges geschluckt.

Abschließendes zu diesem Thema wusste der Headhunter des Kapuziner-Ordens, Bruder Paulus Terwitte, zu sagen, der als Laudator des als Entdeckung des Jahres gefeierten Weinguts Emmrich aus Iphofen auftrat: „In Maßen genossen, kann der Wein auch in großen Mengen nicht schaden.“ Daran hielt man sich bei der anschließenden Feier, die dank Britta Elm schon nach knackigen zwei Stunden Verleihungszeremonie beginnen konnte.

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